Ich habe am Wochenende wieder die Frage gehört:
"Was wäre wenn Alle einen Stromer fahren, reicht der Strom"?
Die Antwort ist:
"Ja, da große Mengen Strom ins Ausland verramscht werden und dem deutschen Verbraucher auch noch Geld kostet". Außerdem wird eine riesige Menge Strom für die Herstellung von Kraftstoff benötigt, die dadurch eingespart werden könnte.
Im Jahr 2008 wurde laut Bundesnetzagentur noch an insgesamt 15 Stunden im Jahr auf diese Weise Strom verramscht. 2016 waren es 97 Stunden, 2017 schwoll die Menge auf 146 Stunden an. Und alles deutet darauf hin, dass 2018 einen neuen Rekord bringen wird. Denn der Ausbau der erneuerbaren hält - politisch gewollt - unvermindert an.
Die Rechnung zahlen am Ende die deutschen Verbraucher: Sie haben nicht nur nichts vom eigenen Strom – sie kommen auch noch für die Kosten der Verschwendung auf. Denn die Stromversorger reichen die Kosten über die EEG-Umlage an uns weiter.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, warnt bereits vor Milliardenkosten: „Die Stabilisierung der Netze ist komplexer geworden und kostet uns alle viel Geld“, sagte er dem „Handelsblatt“. Erst die großen Stromleitungen, die den Transport grünen Stroms aus dem Norden bis nach Süddeutschland ermöglichen, könnten die Kosten eines Tages wieder senken, weil sich dann zum Beispiel an windstarken Tagen mehr Strom in anderen deutschen Regionen nutzen lässt.
Bis zu -221,99 Euro pro Megawattstunde
Das Problem: Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) schreibt vor, dass die Übertragungsnetzbetreiber Strom aus erneuerbaren Quellen auch dann abnehmen und vermarkten müssen, wenn ihn eigentlich niemand will. Die Produzenten erhalten auch ganz normal die ihnen garantierte EEG-Umlage dafür - unabhängig davon, ob der Strom überhaupt benötigt wird.
Da zu viel Strom die Netze überlasten würde, er aber auch nicht gespeichert werden kann, drückt das Überangebot an der Strombörse die Preise an solchen Tagen ins Negative. Die Übertragungsnetzbetreiber zahlen also dafür, dass ihnen jemand den Strom abnimmt