Schleicher in Electroautos

  • Thomas, schon mal in einer Großstadt gefahren? Das siehst du evtl. schon in 200 m Entfernung die nächste Ampel und die schaltet auf rot, wenn es an deiner los geht. Da beschleunige ich nur mit 2 Balken, weil sich das einfach nicht lohnt. Diese Situation gibt es viel zu oft in einer Großstadt.

    Klar. Aber ob du zügig beschleunigts und dann an der nächsten Ampel ordentlich rekuperierst oder langsam beschleunigst und ebenso langsam auf die Ampel zukullerst, eventuell ohne Rekuperation, wird beim Elektroantrieb kaum Unterschied machen.

    IONIQ "Classic" PlugIn von 09.2017 bis 08.2020, IONIQ "Classic" Electric ab 09.2020 (Modelljahr 2020, also FL)

  • Das macht mit Sicherheit einen Unterschied: Verbrauch steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, wenn Du Beschleunigungen vergleichst, kommt noch ein Geschwindigskeitquadrat dazu. Die Rekuperation kann da in ihrer Linearität nicht mithalten ...

    ioniq style hev platinum silver seit 17.08.2017 :thumbsup:

  • also ich weiß ja nicht was ihr in den Städten für kranke ampelsreuerungen habt.
    In der Regel habe ich eine rote Ampel und fahre dann mit 50 oder 60 je was erlaubt ist immer bei grün.
    Rot ist erst wenn ich wo abbiegen möchte.
    Im Idealfall fahre ich in die stadt vorne rein und hinten raus mit Max. Einer roten Ampel.
    Außer so ein schleicher fährt nur 40.
    Mein Arbeitsweg sind 56 km. Dafür brauche ich im Schnitt 55 minuten.
    Gesten bin ich erst um 21 Uhr heim gefahren, da brauchte ich nur 40 min. Ohne zu rasen oder die zulässige Geschwindigkeit zu überschreiten.
    Ich kahm zum ersten mal sei langem tiefenentspannt zu Hause an, weil ich mich nicht ärgern musste.
    Ich werde täglich von Schleichern um min. einer halben Stunde beraubt.
    Das entspricht bei einem Stundensatz von 60€, 600€ im Monat

  • Na, das ist dann aber 'ne kleine Stadt. ^^
    Meine Stadt hat eine Ausdehnung von 40 km und auf meinem Weg zur Arbeit sind ca 45 Ampeln. Eine Grünphase kommt hier nur bedingt zustande und im Berufsverkehr fast gar nicht mehr. Da ich das weiß, beschleunige ich auch nicht sonderlich, weil es wirklich absolut gar nichts bringt. Mein Weg zur Arbeit sind "nur" 18 km. Dafür benötige ich vor oder nach dem Berufsverkehr ungefähr 35 Minuten. Da ich aber 1x im Berufsverkehr fahren muß, sind es dann gleich mal 50 Minuten im besten Fall.

    Phoenix Orange ist GEIL!!!!!!!!!!!!! 8o Macht die Welt bunter!


    (HEV Trend)

  • Ich finde diese angeregte Diskussion sehr interessant. Wie unterschiedlich doch die Meinungen zur Teilnahme am Autoverkehr sein können und dann doch wieder nicht. Und das Fahrstil und Verhalten im Straßenverkehr durch ein Automodell so beeinflusst werden können.


    Mich würde eine Mehrheit der anderen Verkehrsteilnehmer sicherlich eindeutig zu der Schleicher-Fraktion zuordnen. Nicht nur weil ich mich penibel an die Geschwindigkeitsvorgaben halte, sondern auch weil ich völlig sinnlose Geschwindigkeitsänderungen für kurze und kürzeste Streckenabschnitte erst gar nicht ausführe.
    Ich habe dieses anscheinend typisch deutsche "Problem", für kürzeste Strecken eine Geschwindigkeitsbegrenzung aufzuheben, vor Kurven, Kreisverkehren, Ortseingängen, Kreuzungen oder einfach einer erneuten Geschwindigkeitsbegrenzung, noch nie verstanden. Das macht das Autofahren nicht nur hektisch und fördert Aggressionen, sondern es ist ökologisch wie verkehrssicherheitstechnisch auch völlig sinnfrei. Warum soll ich für wenige hundert Meter von 70 km/h auf 100 km/h beschleunigen, um dann z.B. auf 50 km/h am Ortseingang wieder herunterzubremsen? Und das, so können es bestimmt viele von Euch bestätigen, ist keine Ausnahme sondern eine Regel.
    Im Ausland gibt es das so nicht. In Nordamerika fährt man über Meilen hinweg nur eine einheitliche Geschwindigkeit. Geschwindigkeitsänderungen sind sehr selten und dann meist auch wieder über längere Distanz. Außerdem kann ich dort dann i.d.R. auch einen guten Grund dafür erkennen, was mir in Deutschland sehr oft schwer fällt. So ist das Autofahren dort auch wesentlich entspannter und aggressivloser wie hier.


    Was den neusten Diskussionsaspekt, den Grad der Beschleunigung angeht, so gehöre ich wohl in das gesunde Mittelfeld. Ich habe i.d.R. drei Striche in der Leistungsanzeige wenn ich mein Auto in Bewegung setze. Das ist eine normale Beschleunigung, bei der viele andere Autos schon nicht mehr mithalten. Im dichten Verkehr lasse ich oftmals den "intelligenten Tempomaten" mit Abstandsregulierung für mich beschleunigen. Wenn ein Fahrzeug vor mir fährt, lässt sich dieser bereits bei einer Geschwindigkeit ab 10 km/h (auf eine vorher eingestellte Geschwindigkeit) aktivieren. Das Auto beschleunigt dann in Abhängigkeit der Anfahrgeschwindigkeit des Vordermannes und reguliert zugleich den Abstand auf das gesetzliche Minimum. Sehr oft habe ich dann sogar nur zwei Striche in der Leistungsanzeige, bis das vorausfahrende Fahrzeug dann genügend Leistung zum übertriebenen Beschleunigen hat, dann macht meiner mit drei bis vier Strichen weiter. Nur auf kurzen Strecken, wenn ich alleine auf der Straße unterwegs bin und gerne mal rein elektrisch fahren möchte, dann beschleunige ich sehr sanft mit ca. zwei Strichen.


    Ich kann allerdings nicht sagen das sich mein Fahrverhalten irgendwie geändert hätte, abgesehen von dem veränderten Ausrollverhalten mit Automatikgetriebe im Vergleich zum früheren Schaltgetriebe. Während ich früher sehr früh bereits den Gang rausgenommen habe und im Leerlauf längere Abschnitte "gesegelt" bin, musste ich mich beim IONIQ in der Tat etwas umstellen.
    Ansonsten beschleunige, fahre und bremse ich genauso wie mit meinem Skoda Octavia zuvor. Auf langen Autobahnfahrten fahre ich 120 km/h per Tempomat, nur zum Überholen eines anderen Fahrzeuges, das sich über seine eigene Geschwindigkeit nicht einig werden kann (mal schnell mal langsam und dann wieder schneller) fahre ich auch mal schneller. Auf Land- und Bundesstraßen die eine 100 km/h-Höchstgeschwindigkeit auch mal über lange Strecken erlauben, fahre ich diese Höchstgeschwindigkeit. Auf allen anderen Land- und Bundesstraßen, die alle paar hundert Meter oder alle paar Kilometer zwischen 70 und 100 km/h wechseln, fahre ich durchgehend 70 km/h. Innerorts grundsätzlich maximal die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, angepasst an die Umgebungssituation. Alles nach Tacho plus 5 km/h, da dies dann real die entsprechende Geschwindigkeit ist (und ein kleines Beruhigungs-Bonbon für den Drängler hinter mir :P ). Ansonsten angepasstes Ausrollen vor einer Geschwindigkeitsbegrenzung, einem Kreisverkehr usw.


    Jetzt werden einige wieder schimpfen. Aber diejenigen sollten mal eines bedenken: alles redet immer von Umweltschutz, Klimawandel und Erderwärmung. Ich bin ein absoluter Gegner dieser regelrechten "Religion", aber ich muss die Umwelt ja trotzdem nicht unnötig belasten, irgendwie möchte doch jeder eine gesunde Natur. Deswegen sehe ich es überhaupt nicht ein, für 700 Meter vor einem Kreisverkehr oder Ortseingang, nur weil da so ein weisses rundes Schild mit vier grauen Querstreifen rumsteht, auf 100 km/h zu beschleunigen. Auch bei einigen Kilometern sehe ich das noch nicht ein, wenn ich weiß das nach kurzer Fahrzeit ohnehin wieder eine Geschwindigkeitsbeschränkung kommt. Es ist ja nicht nur das Beschleunigen, was den Verbrauch und damit den Schadstoffausstoß erhöht, sondern auch der konstante Mehrverbrauch bei höherer Geschwindigkeit. Und eine Fahrzeitersparnis ist praktisch nicht messbar. Auf meinen 50 km einfacher Wegstrecke jeden Tag, komme ich trotz durchgehender 70 km/h grundsätzlich vor der bei Abfahrt vom Navi prognostizierten Zeit an. Und neben der Schonung für die Umwelt, schont das ganze sogar noch meine Nerven und meinen Geldbeutel. :thumbup: Und die die meinen, erst dicht auffahren zu müssen um dann regelrecht lebensmüde Überholmanöver zu starten, sieht man an der nächsten Ampel in aller Regel ohnehin wieder.
    Was ich bei all meinem Fahren jedoch nie machen würde und genauso wie alle anderen hier scharf verurteile, ist plötzliches Beschleunigen wenn man überholt wird. Denn das ist nicht nur unnötig und provokant, sondern gefährdet einen selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Bei mir kann sich jeder auf meine Geschwindigkeit einstellen und entsprechend seinen Überholvorgang planen und ausführen, denn ich fahre grundsätzlich eine einheitliche Geschwindigkeit. Was ich aber ebenso nicht leiden kann, und wo es dann von mir auch mal die schöne Xenon-Lichthupe im Rückspiegel zu sehen gibt, sind Autofahrer die meinen nach dem Überholen keinen Abstand beim Einscheren mehr einhalten zu müssen.

    Mein Fuhrpark:
    Privat: Ford Focus Turnier Titanium X (MY 2021)

    nicht mehr: Hyundai IONIQ Hybrid Premium (MY 2018) in Marina Blue Metallic

    Beruflich: Bombardier TRAXX, Bombardier Talent, Stadler FLIRT³

  • Während ich früher sehr früh bereits den Gang rausgenommen habe und im Leerlauf längere Abschnitte "gesegelt" bin,

    Wobei das auch nicht schlau war. Beim "Segeln" läuft der Motor im Leerlauf und verbraucht Sprit. Lässt man den Gang drin und nutzt die Motorbremse, greift die Schubabschaltung und der Verbrauch sinkt auf 0. Mit Bordcomputer lässt sich das auch schön beobachten.

    Seit Januar 2019 Dauergrinsen im Gesicht wegen Ioniq PHEV Style in fiery red

  • @Strg-Alt-Entf: das ist so zwar richtig, aber die Strecke die man mit Schubabschaltung zurücklegen kann, ist wesentlich geringer als die Strecke die man mit Leerlaufverbrauch ohne eingelegten Gang zurücklegt. Nicht umsonst gibt es das "Segeln" bereits seit einiger Zeit bei vielen Automatikgetrieben verschiedener Hersteller, beispielsweise Mercedes. Und ich kann Dir sagen, nachdem ich das "Segeln" etwas skeptisch selbst getestet habe, sank mein Verbrauch erheblich. Sehr grob gesagt von 9-10L/100 km auf 7-8L/100 km, mit entsprechender Reichweitenverlängerung von vorher 400-500 km auf 600-700 km (je nach Strecke). Ich bin von dem Nutzen definitiv überzeugt.

    Mein Fuhrpark:
    Privat: Ford Focus Turnier Titanium X (MY 2021)

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    Beruflich: Bombardier TRAXX, Bombardier Talent, Stadler FLIRT³

  • Autofahrer die meinen nach dem Überholen keinen Abstand beim Einscheren mehr einhalten zu müssen.

    Das ist gefährlich und rücksichtslos.
    Heute bin ich als Radfahrer von einem Wohnmobil ganz eng überholt worden und der zog schon wieder nach rechts, Gegenverkehr kam, da war er noch gar nicht an mir vorbei. :thumbdown::thumbdown::cursing::cursing::thumbdown::thumbdown:

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    (HEV Trend)

  • ... Signatur: mein Fuhrpark:

    Da ich mich zufällig auch für Eisenbahn interessiere, hätte ich mal eine Frage an dich, die gar nicht so weit weg vom Thema ist. Werdet ihr Lokomotivführer geschult, stromsparend zu fahren? Wenn du anfährst, Hebel maximal nach vorne, oder seit ihr angehalten, auch mit dem Strom umweltbewusst umzugehen, also z. B. nur 50 Schub beim anfahren?


    PS: dein Nickname "TW611" hat nicht zufällig was mit der entsprechenden BR 611 zu tun?


    PPS: deinem Post 76 kann ich nur voll und ganz zustimmen.

    IONIQ "Classic" PlugIn von 09.2017 bis 08.2020, IONIQ "Classic" Electric ab 09.2020 (Modelljahr 2020, also FL)