Unterschied ECO- und Sport-Modus - Muss ich den HEV erst "fahren lernen"?

  • Hallo liebe Ioniqer :) ,


    als neuer Besitzer eines HEV Premium (seit diesem Montag) muss ich mich erst einmal ein wenig an das Auto gewöhnen. Insgesamt macht mir der Ioniq richtig viel Spaß. Nur der Unterschied der Fahreigenschaften im Vergleich zu meinem bisherigen A3 TDI ist für mich noch etwas ungewohnt.


    Zu den Unterschieden zwischen dem EC- und dem Sport-Modus schwirrt mir nun die Frage im Kopf herum: Was genau sind die Unterschiede bzw. wie wurden sie umgesetzt?


    Hintergrund meiner Frage sind die ersten Erfahrungen mit dem Auto. Ich war heute eine längere Zeit im Harz unterwegs. Berge rauf und runter... hat richtig Laune gemacht. Immer wieder kam es mir aber so vor, als würde dem Ioniq manchmal beim Gas geben etwas "Druck" fehlen. Ok... ich nehme an, das es daran lag, WIE ich ihn gefahren habe. Da ich noch in der Einfahrphase bin (erst 500km gefahren), beschleunige ich ihn natürlich recht zaghaft (vielleicht 3-4 Balken im Eco-Bereich). Der Durchschnittsverbrauch von 3,8 Litern bestätigt das möglicherweise.


    Dennoch habe ich zwischendurch mal in den Sport-Modus umgeschaltet weil ich wissen wollte, bei welcher Drehzahl ich ihn eigentlich bewege. Sobald ich in den Sport-Modus umgestellt habe, kam es mir vor, als ob der Motor schlagartig deutlich mehr Druck hatte. Ich würde das so beschreiben: im Eco-Modus kommt es mir vor, als würde der Ioniq Luft durch ein Rohr holen, das zur Hälfte verstopft ist. Sobald ich ihn in den Sport-Modus schalte fühlt es sich an, als ob die Verstopfung weg ist und er wieder optimal Luft bekommt. Eben so, als würde ihn jemand beim Gas geben im Eco-Modus "festhalten".


    Wie gesagt, vielleicht bin ich noch etwas von dem TDI (Diesel mit Turbo) verwöhnt, besonders in den unteren Drehzahl-Bereichen. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob es sich dabei um ein normales Fahrverhalten handelt und was im Sport-Modus passiert, das er merklich spritziger beschleunigt.


    Vielleicht kann hier jemand Licht in mein Dunkel bringen :) . Vielen Dank für eure Meinungen!


    Beste Grüße
    Torsten

  • Hallo Torsten,


    es ist schon so wie du geschrieben hast. Im Sport-Modus hängt der Motor wesentlich direkter am Gas bzw. Strom.
    Ebenso fühlt sich der IONIQ im Eco-Modus immer etwas zäh(er) an, es sei denn du trittst beherzt das Pedal weit durch. Es gibt am Ende vom Pedal noch einen kleinen Widerstand den man überdrücken kann (Kickdown).


    Im Eco-Modus versucht der IONIQ möglichst niedertourig zu fahren. Hier unterstützt dann auch oft der Elektromotor (Hybridmodus), weil es der Verbrenner allein in dem Gang nicht schaffen würde. Im Sportmodus schaltest du primär selber, ansonsten wechselt der IONIQ wesentlich später die Gänge als sonst.


    Es kann auch gut sein, dass der IONIQ direkt einen Gang runter schaltet wenn du in den Sport-Modus wechselst. Das Auto denkt du wirst gleich Leistung abrufen und will mehr Drehmoment zur Verfügung stellen.


    3,8 Liter sprechen für eine sehr sparsame Fahrweise bei einem Premium. Du wirst das im Bordcomputer auch nachvollziehen können. Dort ist eine prozentuale Verteilung der Fahrdynamik abrufbar.


    Den Turbo-Bums wirst du beim IONIQ nicht haben. Spritzige Ampelstarts funktionieren dennoch, es fühlt sich aber nie so spektakulär an.

  • Hallo Thomas,


    Danke für deine Antwort :) !


    Ich habe mir schon gedacht, das es sich nicht um einen "technischen Fehler" handeln wird. Ansonsten wäre die Reaktion im Sport-Modus ja nicht so plötzlich anders. Genauso habe ich vermutet, das der Eco-Modus stärker auf das Spritsparen ausgelegt ist und daher die Leistung vielleicht etwas "sanfter" entfaltet.


    Ist sicher einfach eine Gewöhnungssache. Er fährt sich ja deswegen keinesfalls langsam oder langweilig... einfach entspannter :) . Und selbst das macht ja Spaß... zumal man bei dem Verbrauch automatisch ein Lächeln ins Gesicht bekommt.

  • Dieses merkwürdige Gaspedal-Gefühl im IONIQ hängt damit zusammen, dass das Gaspedal nicht mehr mechanisch direkt mit der Drosselklappe verbunden ist (ich weiß nicht, wie es bei Deinem alten Audi war!?).
    Damit hat man kein Gefühl mehr für die dem Motors eigene Dynamik, wie das früher mal der Fall war.
    Da ist dann einfach eine Instanz dazwischen, die Dich bevormundet ;)

    PHEV Premium marinablau - steht seit dem 16.2.18 in meiner Garage :)

  • Der A3 hatte sicherlich auch schon ein „digitales Gaspedal“. War ja auch erst 3 Jahre alt . Aber ein Diesel mit Turbo hat untenrum wahrscheinlich mehr Druck als ein Benziner. Dafür hab ich mit dem Audi nur mit viel Mühe den Verbrauch geschafft, den ich jetzt schon nach 2 Tagen mit dem Ioniq habe.


    Daran werde ich mich schon gewöhnen. Neue Technik... neues Gefühl... neuer Spaß!

  • Ich bin in letzter Zeit immer öfter im Sportmodus unterwegs, besonders auf der Autobahn. Wenn ich schneller als 130km/h fahren will, macht der ECO-Modus für mich keinen Sinn. Die Hybrid-Batterie ist dann recht schnell leer und wird nicht so schnell nachgeladen. Das funktioniert im Sportmodus besser. Der Wagen zieht im ECO-Modus auch einfach zu schlecht durch und hängt zu schlecht am Gas.
    Der ECO-Modus macht den IONIQ etwas „unwillig“. Der wurde m.E. extra so ausgelegt um auch den Fahrer in Richtung Effizienz zu trainieren. Spaß macht das nicht wirklich. Auf der Landstraße schalte ich zum Überholen immer in den Sportmodus, denn im ECO-Modus habe ich das Gefühl, die Kiste „verhungert“ mir dabei. DAS war aber von Anfang an so, auch schon bei der Probefahrt. Das Geplärre beim Kickdown muss ich dabei nicht haben. Da lasse ich lieber die E-Maschine mit gefühlt besserem Nachdruck mitschieben.


    Nach nun knapp 20.000km mit dem Hybrid macht sich bei mir mehr und mehr der Wunsch nach mehr Drehmoment breit. Der IONIQ Hybrid ist perfekt zum „Mischschwimmen“ im Verkehr, aber wenn es mal einen Tick flotter gehen soll, merkt man dem Wagen schon sehr an, dass er dafür nicht gedacht ist. Am Anfang hat mich das nicht gestört, jetzt aber immer öfter. Daher auch der Sportmodus. Der Verbrauch ist dadurch um einen guten halben bis dreiviertel Liter gestiegen.

    Gruß, Olaf


    Hybrid Style in Iron Grey mit 17er Socken (auch im Winter) 8)

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  • ja, der Ioniq ist ein Cruiser. Es war auch für mich eine Umstellung von einem Golf 7 TDI. Da war mehr Bums dahinter. Der sport-modus gibt einem mal einen Kick. Meine Frau hatte einen VW EOS 2.0 TDI. Und sie war ein Heizer vor dem Herrn. Ich bin heilfroh, dass sie durch den HEV seit fast 1,5 Jahren runtergekommen ist. Das Auto entschleunigt einfach, kann aber abgehen, wenn man mal DSS Gas durchtritt. Diese Schaltpaddel sind dabei nahezu nutzlos, da sie im Eco nach ein paar Sekunden wirkungslos werden und die Automatik wieder übernimmt.

    HEV Trend-blau aus 2017
    HEV Trend-weiss aus 2018

  • Ich bin heute mit dem Ioniq ca. 800 km bis nach Südtirol gefahren. Bin eigentlich fast ausschließlich im ECO-Modus gefahren (zwischen 100-140 km/h mitgeschwommen). Auch in dem Modus hatte ich nur selten das Gefühl, das mir da etwas an Leistung fehlt. Vielleicht habe ich mich schon ein wenig an das Fahrgefühl gewöhnt.


    Nur in den bergigen Passagen fühlt es sich manchmal an, als hätte man noch einen Wohnwagen hinten dran hängen. Da war dann wieder das Gefühl, das ich neulich auch im Harz hatte. Der Motor dreht recht hoch und quält sich da gefühlt etwas. Hierfür ist der Sportmodus wirklich gut geeignet. Da geht das gute Stück dann flott den Berg hinauf . Die Fahrt hat jedenfalls Spaß gemacht. So hat jeder Modus wohl seinen Sinn...


    Das einzig negative an der Reise war, das ich mir in der Einfahrphase gleich einen Nagel in den Reifen hinten links gefahren habe (nach nur 600km mit dem neuen Auto). Konnte/durfte nicht mehr geflickt werden. Da 1 Tag vor dem Urlaub kein solcher Reifen mehr aufzutreiben war, bin ich die Strecke also mit den neuen Winterreifen gefahren . Etwas nervig im Sommer bei fast 30 Grad, aber so konnte wenigstens der Urlaub gerettet werden. Und die Winterreifen sind nun auch bereits eingefahren.