Den Daumen nach unten habe ich auch schon mehrmals vermisst.
Ich bin kaum anders gefahren als sonst.
Einen Kreisverkehr habe ich halt etwas zu zügig genommen und auch mal vielleicht zu fest an der Ampel gebremst.
Nachdem ich nicht in Facebook bin, kann ich ja hier meine Daten preis geben.
Telematik - Sparpotential versus Datenschutz
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Hier ist mal ein ziemlich aktueller Bericht zu dem Thema:
Besonders aufschlussreich finde ich diesen Absatz in dem Bericht:
Der gläserne Fahrer: Was sagen die Daten über Sie aus?
Die Bewertung der relevanten Fahrparameter wirft Fragen auf: Deutet abruptes Bremsen oder starkes Beschleunigen wirklich zwangsläufig auf einen riskanten Fahrstil hin? Oder kann auch ein sicherheitsorientierter Fahrer beim Ausweichen vor einem Reh dazu gezwungen sein?
Was sagen die Uhrzeit, etwa eine Nachtfahrt, tägliches Fahren im Berufsverkehr oder der Wochenendausflug über das Risiko aus? Ist es gerecht, dass derjenige, der auf dem Weg zur Arbeit Unfallschwerpunkte passieren muss, ungünstiger bewertet wird?
Und: Sollten Zusammenhänge zwischen Fahrverhalten und Straßentyp, Wetter oder Jahreszeit hergestellt werden dürfen?
Je detaillierter ein Bewegungsprofil ist, desto leichter lässt sich auf Ihr Leben schließen. Fahren Sie viel mit dem Auto, verraten Ihre Daten sehr genau, wann Sie sich zum Beispiel wo befinden und wo Sie übernachtet haben. Wer sich angefahrene Adressen anschaut, erkennt leicht Details aus Ihrem Privatleben. Das ist unter anderem für personalisierte Werbung interessant. In Online-Shops können Warenpreise auf Sie abgestimmt sein (dynamic pricing) und Ergebnisse von Suchmaschinen anders sortiert werden.
Ist ein Unfall passiert oder wirft Ihnen jemand vor, zu schnell gefahren zu sein, wecken die erfassten Daten Begehrlichkeiten: Versicherungen, Polizei und Unfallgegner könnten an den Speicher Ihres GPS-Geräts wollen. Wenn sich dessen Daten nicht mit Ihrer eigenen Wahrnehmung decken, drohen Probleme. Wollen Sie kleinere Unfälle nicht der Versicherung melden, weiß die unter Umständen dennoch darüber Bescheid. -
Angenommen, ich würde jeden Tag zur Arbeit (was ich nicht tue) Autobahn fahren. Und angenommen, ich würde da 80 fahren. Tatsächlich ist da eine Dauerbaustelle, wo nur 60 erlaubt sind. Viele Navis zeigen das aber nach wie vor nicht an. Ich würde also vermutlich jeden Tag Pluspunkte sammeln, obwohl ich deutlich zu schnell unterwegs wäre.
Und andersrum genau so. Vielleicht sind die 60 irgendwann dem Navi bekannt. Inzwischen ist die Baustelle da aber gar nicht mehr. Ich fahre 120 und werde plötzlich als Verkehrsrowdy angesehen. -
Ist ein Unfall passiert oder wirft Ihnen jemand vor, zu schnell gefahren zu sein, wecken die erfassten Daten Begehrlichkeiten: Versicherungen, Polizei und Unfallgegner könnten an den Speicher Ihres GPS-Geräts wollen.
Kommen sie aber nicht. Wir haben in Europa dermaßen strenge Datenschutzgesetze (in meinen Augen teilweise übertrieben strenge), dass diese Daten - bei wem auch immer sie gespeichert werden - nicht herausgegeben werden dürfen, es sei denn, ich habe dem zugestimmt. Die einzige Instanz, die eine Herausgabe anordnen kann, ist unter Umständen die Staatsanwaltschaft.
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Hier gibt es mal wieder viele unbestätigte Annahmen.
Falls tatsächlich mal ein solcher Fall von Datenmissbrauch (Werbung) oder Verwendung der Daten in Gerichsprozessen publik wird, wer würde dann noch einen solchen Tarif abschließen? Ich würde meinen sofort kündigen.
Die Versicherungen würden sich dabei also selbst schaden. Deshalb glaube ich erst mal an die Versicherungsbedingungen, wonach die Daten anonymiert übertragen und dann später gelöscht werden.
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Ich denke, die Versicherungen haben sich mit diesen Tarifen sehr viel Arbeit eingebrockt. Denn jeder Fehler, der von Nutzern gefunden wird, wird bestimmt auch gemeldet. Immerhin geht es ja um deren Geld.
Und wenn jemand schreibt “da ist nicht mehr 70, sondern 100“ wird das ja auch vermutlich überprüft werden müssen.Zu ein paar anderen Punkten: Personalisierte Werbungen fände ich jetzt nicht schlimm. Könnte sogar hilfreich sein, wenn ich Werbung zu meinen Hobbys bekomme. (Wenn man natürlich mitten auf der Reeperbahn parkt ist doof )
Da es aber in Deutschland verboten ist, Werbung ohne Einwilligung per Mail zu versenden, werden das auch nur die Firmen tun, die es jetzt auch schon verbotener Weise machen.Bei einem Unfall sehe ich sogar einen Vorteil. Da ich mich an die Verkehrsregeln halte (ich weiß, ich bin naiv) brauche ich kein schlechtes Gewissen haben und kann dann Nachweisen, dass ich nicht der Raudi war. Sollte ich rechts vor links übersehen haben, über eine rote Ampel fahren oder zu dicht auffahren sollte, kann das System auch nicht helfen.
Diejenigen, die allerdings beim Weg zur Arbeit die Ideallinie suchen und auch gerne mal 140 auf Landstraßen fahren und sich über “Abzocke“ aufregen, wenn mal geblitzt wird (und da gibt es sehr viele von), den würde ich vom Telematiktarif abraten.
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Hier gibt es mal wieder viele unbestätigte Annahmen.
Falls tatsächlich mal ein solcher Fall von Datenmissbrauch (Werbung) oder Verwendung der Daten in Gerichtsprozessen publik wird, wer würde dann noch einen solchen Tarif abschließen? Ich würde meinen sofort kündigen.
Nichts für ungut Bernd, aber das ist die größte "unbestätigte Annahme"!
Die Masse der Menschen handelt eben nicht so. Es gibt vielleicht eine kurze Unruhe und dann wird weiter gemacht, wie bisher.Ein schönes Beispiel ist VW. Nachdem sie Millionen von Kunden betrogen haben, verkaufen sie heute mehr Autos als vorher!
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Verhalten überwiegend durch drei Aspekte bestimmt wird:
- Angst vor Veränderung
- Bequemlichkeit
- falsch umgesetzte Sparsamkeit -
Hier gibt es mal wieder viele unbestätigte Annahmen.
Falls tatsächlich mal ein solcher Fall von Datenmissbrauch (Werbung) oder Verwendung der Daten in Gerichsprozessen publik wird, wer würde dann noch einen solchen Tarif abschließen? Ich würde meinen sofort kündigen.
Die Versicherungen würden sich dabei also selbst schaden. Deshalb glaube ich erst mal an die Versicherungsbedingungen, wonach die Daten anonymiert übertragen und dann später gelöscht werden.
eben. Es gibt natürlich immer Mitarbeiter, die diese Daten sehen können und bestimmt auch zuordnen könnten.
Aber warum sollten die das tun? Wenn ich Prominent wäre, würde ich mir darüber Gedanken machen. Aber für mein Leben wird sich kein korrupter IT'ler interessieren, der irgendwo im Keller sitzt und illegal Daten auswertet. -
Das ist ein großes Missverständnis!
Das Risiko liegt nicht bei irgendwelchen "korrupten IT'lern" sondern in den großen DWH und CRP Systemen, in welchen über lange Zeit sämtliche Daten aus den unterschiedlichsten Quellen über Menschen gesammelt werden. Daraus werden über Jahre immer detailliertere Profile gebildet, die ständig an Wert zunehmen, je detaillierter sie sind. Dies wird weltweit und über alle Branchen und Lebensbereiche durchgeführt. Das Ziel ist die totale Transparenz und damit Steuerbarkeit der Bevölkerung.
Ich weiß, viele sagen jetzt, ja, ist mir egal, ich habe nichts zu verbergen. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich in diesem Orwell-Szenario nicht wohl fühlen und lieber frei sind von Überwachung und Kontrolle. Allerdings wird dies zunehmend schwieriger zu realisieren, das ist mir auch klar!
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Mal eine blöde Frage, wie wird eigentich gewährleistet dass der Dongle oder das Smartphone mit der App auch bei jeder Fahrt im Auto ist?
Würde das nur auffallen wenn der km Stand nicht mit den erfassten km übereinstimmt?