Kurz vor dem Kauf - Angst vor Langstrecken

  • Liebe Gemeinde,


    ich habe mich gerade im Forum angemeldet und würde gerne eure Meinung hören.

    Ich bin knapp 50, wohne in Kiel (Flachland:-)) mit Frau und zwei Kinder.


    Ich habe mich in den Ioniq verliebt und überlege ob wir uns einen kaufen.

    Ich würde gerne einen vFL kaufen. Das ist auch derzeit für uns finanziell die einzige Möglichkeit in die E-Mobilität einzusteigen.

    Wir besitzen derzeit einen recht neuen Skoda Fabia Kombi (ca. 6 Liter Benzin/100km). Der Ioniq soll der Fabia ersetzen und unser Familienwagen werden.

    Der Ioniq würde für 70 % unsere gefahren Kilometer vollkommen ausreichen (10000km im Jahr, davon 7000 km Alltag und 3000 km Langstrecken) Für Alltag und Ausflüge reicht mir die Reichweite vollkommen. Auch die Ladezeit finde ich phänomenal!

    ABER… zwei, drei Mal im Jahr fahren wir zu meiner Schwiegermutter. 500 Km hin, eine Woche dort bleiben und Retour. (macht also die 3000km Langstrecken)

    Laut „A better Routeplanner“ brauche ich (bei 110km/h, 12 % Restkapazität an der Ladesäule), 15 Kw Normverbauch, (5 ° Temperatur und Regen (ja ich gehe vom Worst case… :-)) 1h10 für 5 Ladungen.

    Also etwa 130 km fahren und dann ca. alle 80 km Nachladen (15 Min).

    Mit den 1h10 Stunden könnte ich leben. Mit 5 Ladungen tue ich mich etwas schwer. Je mehr Ladepunkte, desto höher die Wahrscheinlichkeit eine Kaputt oder besetzte Säule zu treffen…


    Ich habe da etwas Angst davor.

    Ich habe folgende Lösungen überlegt:

    - Auto kaufen und für diese 3 Male im Jahr (zumindest im Winter) ein Auto mieten.

    - Einen Ioniq Hybrid Plugin kaufen.


    Ein bestimmtes Auto auszusuchen nur, weil ich drei Mal im Jahr Langstrecke fahre, passt mir aber nicht wirklich. Meine Frau sagt: „ganz oder gar nicht. Und wenn die Pausen die Konsequenz sind, dann ist es so!“ :) Mal schauen was sie dann sagt wenn wir die erste defekte oder besetzte Säule treffen.


    Was sagt Ihr dazu? Was sind eure Erfahrungen? Könnt ihr mir da meine Ängste nehmen (oder bestätigen)?

    Ich kann nicht einschätzen wie die Infrastruktur derzeit ist (oft besetzte Säule?) und wie die Entwicklung ist (steigt der Anzahl der Säule schneller als der Anzahl der verkauften E-Autos?).


    Vielen Dank,


    Jean-Francois

  • Moin,


    mit dem Ioniq, erst Recht dem vFL, brauchst Du keine "Angst" zu haben!

    Bei 500km solltest Du mit 3 Ladungen hinkommen. Erst recht, wenn Du auf der Bahn 110 fährst. Dann sind 150km locker drin. Und am Schnelllader schafft der vFL es von 20 auf 80% in 15 Minuten. Bis 90% sind es nochmal knapp 10 Minuten. Auf der Autobahn findest Du auch genügend Säulen.

    Im Winter, wenn es so richtig knackig kalt ist, fährst Du eben nur 100 oder Du mietest für diese eine Tour einen Verbrenner. ;)

    Grüße

    Torsten

  • nahezu neuen Wagen aufgeben, sprich mit dem ja gerade in den ersten Jahren irren Wertverlust verkaufen, um E-Auto zu kaufen, das diesen nicht vollwertig und einschränkungslos in allen Einsatzszenarien ersetzen kann?


    Rechnet sich nicht, außer man sucht ein teures Hobby; laß besser fürs erste bleiben, fahr den funkionierenden Verbrenner bis ultimo weiter und schau dann was es gibt. Sowohl an reichweitenstarken Autos als auch an Lademöglichkeiten, kann beides nur besser werden.


    Hab den PHEV ja auch nur genommen weil Steckdosenladen hier jederzeit möglich und für Langstrecke wird eben wie bisher getankt, in 5 Minuten erledigt und Bezahlen bar auf den Tisch des Haueses ohne irgendwelches Plastekarten-und/oder-Äpp-Gehampel.

  • Hallo Torsten, hallo Schoeneralsgolf,


    Danke für eure Kommentare.


    @SchoenerAlsGolf

    Zitat

    nicht vollwertig und einschränkungslos in allen Einsatzszenarien

    Die wohlmilchsau gibt es nicht. Irgendwo muss ich Abstriche machen. Ob Finanzen, Umwelt, eigene Komfort...

    Zitat

    Rechnet sich nicht,

    Das ist gar nicht so sicher. Das Auto hat noch drei Jahre Garantie und lässt sich jetzt gut verkaufen. Ich habe es zu einem seeehr guten Preis gekauft.

    Abgesehen davon sind die Finanzen nur ein Aspekt. Es gibt durchaus andere Gründe einen Ekektro zu kaufen.


    Zitat

    Bezahlen bar auf den Tisch des Haueses ohne irgendwelches Plastekarten-und/oder-Äpp-Gehampel.

    Ich halte weder barzahlen noch Verbrener fahren für zukunftsfähig! :)

    So unterschiedlich können Menschen sein.:-)

    Zitat

    Sowohl an reichweitenstarken Autos als auch an Lademöglichkeiten, kann beides nur besser werden.

    Da gebe ich dir vollkommen Recht. Nur wie lange soll ich sinnvollerweise warten? :)


    Grüsse,


    Jean-Francois

  • Das ist gar nicht so sicher. Das Auto hat noch drei Jahre Garantie und lässt sich jetzt gut verkaufen. Ich habe es zu einem seeehr guten Preis gekauft.

    OK, war bei meinem Fabia ähnlich. Zwar schon 10 Jahre alt aber hatte extrem wenige km (knappe 35.000, von denen ich 33.000 gefahren bin) auf der Uhr, und konnte ihn sehr nah an meinem "Einkaufspreis" wieder verkaufen.


    Würde man die 2 "Gratis-Leih-Jahre" (nur Sprit und gelegentlich mal ein paar "Taxi- und Kurierfahrten" für die Vorbesitzerin) , die ich ihn bereits vor dem Kauf gefahren bin, "geldwert" mit einrechnen, käme sogar noch ein "Plus" bei raus.


    Wurde aber eben nicht durch einen vollelektrischen, sondern durch einen PHEV ersetzt, was mir angesichts des Einsatzprofils sinnvoller erscheint.

    Weit überwiegend Kurz- oder gar Kürzeststreckenfahrten, aber eben auch immer wieder mal Langstrecke, und letzteres meist ziemlich spontan, also großartige Ladeplanung oder gar bedarfsweise dafür was mieten ist da keine Option.


    In (frühestens, unter diesem Alter habe ich hier, außer einmal nach Unfall, nie ein Auto wieder verkauft, und das soll auch so bleiben) 10 Jahren sehen wir weiter.

    Bis dahin sind voraussichtlich die Reichweiten auch bei "bezahlbaren" Autos deutlich besser und die Lademöglichkeiten genauso.


    Oder es hat sich eben doch bei Wasserstoff etwas getan.


    Doch bevor ich mich da (zu) früh auf das eine oder andere festlege, gibt's erstmal die "E-AutoEinstiegsdroge" PHEV, und da erscheint mir der Ioniq weiterhin das ausgewogenste, "rundeste" Angebot am Markt zu sein. Brauchbare E-Reichweite (hallo VW, euer Golf GTE ist da ein Witz!), auch die sonstige Technik, Ausstattung, Verarbeitung, Platz und Komfort voll im grünen Bereich, Preis OK und last but not least KEIN "Crossover" oder gar Äss-Juh-Vieh !!


    Allenfalls der Prius PHEV wäre sonst noch in Frage gekommen, dessen Technik mir tlw. sogar besser gefällt, aber trotz des höheren Preises nur nominelle 50km (und in der Praxis dann auch nicht viel besser als der GTE) E-Reichweite, das muß auch nicht sein.

    5 Mal editiert, zuletzt von es war einmal... ()

  • Hallo Jean-François,


    mir gefällt Deine Einstellung zum Wechsel auf E-Mobilität sehr gut. Nur auf diese Weise kommen wir weiter in die richtige Richtung! :)


    Ich habe den Ioniq vFL vor gut 2 Jahren erworben. Seit dem sind wir mehrmals damit in Urlaub gefahren. Einmal sind wir etwa 900 km von Niedersachsen nach Südtirol gefahren. Auch eine Fahrt an den Bodensee und eine an die Mosel waren dabei. Es gab nie Probleme, weil wir auch mit dem Abetterrouteplanner und verschiedenen Ladeapps die verfügbaren Ladepunkte vorher herausgesucht hatten. Wenn man immer zwei Möglichkeiten einplant, also quasi einen Plan B hat, dann können auch defekte Säulen nicht zum Problem werden.

    Wir fahren auf der Autobahn zwischen 110 und 130 km/h, sofern dies möglich ist. Ladestopps kommen etwa alle 150 km. Auf dem Weg an die Mosel haben wir auf über 450 km drei Ladestopps gemacht. Wir hätten eigentlich nur zwei gebraucht, aber wir fahren lieber entspannt und nicht im Bereich unter 10 % Akkustand.

    Das immer wieder Erfreuliche ist die hohe Effektivität des Ioniq BEV! Der Verbrauch liegt bei Autobahnfahrten dennoch unter 15 kWh/100 km. Dadurch ist es sowohl günstig als auch ökologisch vertretbar! ;)

    Für weitere Fragen stehe ich Dir sehr gerne auch über PN zur Verfügung!


    Viele Grüße

    Joachim

    Ioniq BEV Style, Phantom-Black mit Schiebedach EZ 11/18 - 07.19-03.22 :thumbsup:

  • Rechnet sich nicht, außer man sucht ein teures Hobby; laß besser fürs erste bleiben, fahr den funkionierenden Verbrenner bis ultimo weiter und schau dann was es gibt. Sowohl an reichweitenstarken Autos als auch an Lademöglichkeiten, kann beides nur besser werden.

    Ich finde es immer gut, wenn jemand sich bemüht, die Umwelt zu schonen und dafür auch Einschränkungen in Kauf nimmt. Und wenn es mehr kostet als ein Verbrenner, ist das auch nicht schlimm. Wenn sich alles immer rechnen muss, können wir den Umweltschutz komplett vergessen. Umweltschutz sollte auch nicht als Hobby gesehen werden.

    Im Nachhinein ärgere ich mich auch, dass ich nicht den voll Elektrischen genommen habe, sondern nur den PHEV, den ich aber auch meist elektrisch fahre.

    Daher machst Du mit den vFl EV bestimmt nichts verkehrt. Bei den Autos mit mehr Reichweite (also größerer Batterie) ist die Ökobilanz nämlich auch wieder schlechter.

    Ioniq Plug In 2019 in Phantom Schwarz

    Ioniq BEV 2022 Premium in Phantom Schwarz

    BMW C Evolution Long Range

  • Ich finde es immer gut, wenn jemand sich bemüht, die Umwelt zu schonen und dafür auch Einschränkungen in Kauf nimmt. Und wenn es mehr kostet als ein Verbrenner, ist das auch nicht schlimm. Wenn sich alles immer rechnen muss, können wir den Umweltschutz komplett vergessen. Umweltschutz sollte auch nicht als Hobby gesehen werden.

    Umweltschutz ist also wenn man einen

    Zitat


    recht neuen Skoda Fabia Kombi

    aufgibt um sich ein Elektroauto zu kaufen? Aha.