Reichweitentest

Also ich versuche stets 50km bis mindestens 20km Restreichweite im Akku zu lassen aber wenn man jetzt nicht besonders heizen oder kühlen muss und am Tag gefahren wird kommt man schon auf die 200km. Ich fahre auch normal mit 100km/h auf der Landstraße also realistisch ist es schon.

Im normalen Pendel- und Stadtverkehr fahre ich zwischen 130 bis 150 km und laden so bei einer Restreichweite von 50 km bis 70 km. Heisst, bei ca. 30 - 35 %. Da auf der Arbeit ne Ladesäule ist, bzw. zu Hause die Steckdose, ist Laden kein Umstand. Meine Reichweite nach dem Laden hat sich bei rund 200 km eingependelt. Die Sparphase mit 220 + km ist vorbei. Nun fahre ich nicht mehr nach Verbrauch. Auf der Strecke fahre ich HPCs nach ABRP Empfehlung an. Da also ebenfalls so im 130 - 150 km Bereich.

@EE-Junkie ich habe meinen Ioniq damals von diesem Autohaus, aber in Augsburg abgeholt. 570 km in 8 Stunden inkl. Ladepausen. Und im letzten Sommer war die Infrastruktur noch bedeutend schlechter. Wenn das AH den armen Fahrer mit nicht vollem Akku losgeschickt hat (wie mich damals) und der die Anweisung hatte, nur kostenlos z.B. bei IKEA zu laden (mit 20 kW), dann kann das schon so ausgehen. Bestätigt aber leider meine Erfahrung mit und Meinung zu dem Händler.

Ich möchte auch gerne meine Erfahrung einer 367km langen Strecke vom Berliner Umland nach Thüringen berichten. Ich habe erst seit drei Monaten den ioniq und daher ist noch alles Neuland für mich.

Auf dem Hinweg bin ich mit 100% los. und habe dreimal recht gut Streckenverteilt jeweils ca. 20Minuten gehalten und per Schnelllader immer auf 94% aufgestromt.
Der Rückweg war etwas spannender, denn die A38 Raststätte Allstedt war wegen eines schlimmen Unfalls gesperrt. Blöd, hatte noch 76km Akku und irgendwie keine CCS Ladestelle in meiner Nähe Richtung Halle gefunden (Rückwärts gab es einige...).

Per Lemnet App eine CCS in Halle gesucht, mit max. 100km/h hingefahren - und nichts gefunden .
Halle zeigte sich als nicht ganz so CCS freudig. In der der Nähe der B100 noch eine CCS bei einer Werkstatt gefunden - hingefahren. Sie war vorhanden und unbesetzt.
Das Laden dauerte nun etwas über 30 Minuten. Mit 93% wieder losgefahren und problemlos ein zweites Mal bei Linthe aufgeladen. Nicht mal voll, da es nach Hause keine 80km mehr waren.

Bis auf den doch spannenden Moment alles sehr enhtspannt und problemlos. Das Fahren erwies sich als sehr angenehm, ist so ein schönes Cruisen, macht einfach spaß.

Über den Verbrauch war ich dann doch erstaunt, so dass ich einige 10km Autobahn tests auf dem Rückweg durchführte.
Kurzum habe ich folgendes gemessen:
140km/h ==> 22kw/h
134km/h ==> 21kw/h
133km/h ==> 17kw/h

130km/h ==> 16kw/h

120km/h ==> 14kw/h

110km/h ==> 13kw/h

90km/h ==> 9.5kw/h

Ich muss dazusagen, dass es sehr heiß war (32°C und mehr). Die Klimaanlage hatte gut zu tun.

Gruß und immer etwas Strom im Akku,

Micha

Danke Micha für Deine fein abgestuften Tests! Das ist sicher sehr hilfreich für alle BEV Fahrer.

Man sieht auch sehr deutlich, dass man Geschwindigkeiten über 130 km/h am besten vermeidet, wenn man schnell ans Ziel kommen möchte. Die vermeintlich gewonnene Zeit verliert man durch zusätzliche Ladestopps schnell wieder. Zumindest ist es sinnvoll, weitere Strecken vorher halbwegs zu planen. Aber hierfür gibt es ja den Abetterrouteplanner. Ich finde damit klappt eine Planung ziemlich gut, auch wenn ich manchmal bezüglich der ausgewählten Ladepunkte anderer Meinung bis als der ABRP.

Grüße aus Hildesheim
Joachim

Nachdem ich Donnerstag/Freitag beruflich nach Chemnitz musste (503 km eine Strecke), konnte ich nun meine Wintererfahrungen bezüglich der Reichweite machen. Da ich ein Schisser bin, peile ich eine Restreichweite von ungefähr 25 - 30 km beim Zwischenladen an, was bei meinem Verbrauch zu ca.17-19 % Rest führt. Dadurch musste ich über 80 % laden, was bei den 4 Stopps, die ich eingelegt hatte, rund 30 Minuten längere Standzeit bedeutete, als bei ABRRP als ideal geplant. Da jedoch auch erheblicher Stau auf der Hin- und Rückfahrt war, der zu Verzögerungen von weiteren 45 Minuten hin und 30 Minuten zurück führte, nicht tragisch. Ausserdem reichten so die Ladestopps, um nen Kaffee zu holen und die EMails zu erledigen, so dass der Rechner dann nach Ankunft ausbleiben konnte. Der Fairniss halber muss auch gesagt werden, dass ich auf 18 Zöllern mit 225er Ganzjahresreifen unterwegs bin. Startreichweite lag so bei etwa 160 km. Die Ladestopps lagen bei rund 110 bis 120 km Entfernung. Ich habe auf dem Weg somit rund 20 - 30 km Reichweite "verloren", da ich mit Tempomat bei 130 km/h unterwegs bin. Bei 110 km/h hätte ich vermutlich die 80 % Grenze beim Laden einhalten können, allerdings empfinde ich das Fahren dann als unentspannter, weil z.B. die Sprinter sehr drängeln, wenn ich mit 110 km/h LKW's überhole. Geladen nur an HPC Ladern, alle ohne Probleme funktionstüchtig. Wenn jetzt noch EnBW, die gerade mächtig bei Tank und Rast HPC's installieren, die Dinger alle in Betrieb nehmen (einige sind noch ausser Betrieb), ist das HPC Netz super ausgebaut und von der Netzdichte für den Ioniq (vFL) ideal. Der Wagen zieht bis 80 % mit einer Ladegeschwindigkeit von 65 kw, trotz Kälte von 1-5 Grad, danach fiel er recht schnell ab auf 22 kw. Im Sommer fiel er gefühlt nicht so schnell, wobei ich da in der Regel bis maximal 85 % laden muss. Verbrauch laut BC auf dem Hinweg 18,4 kwh, auf dem Rückweg 19,4 kwh, es hatte teilweise geschüttet wie aus Eimern auf dem Rückweg. Irritiert war ich, dass ich nur 3 andere Eautos beim Laden auf dem Hin- und Rückweg gesehen habe. Ein Porsche Taycan, ein Testwagen von Porsche, der 151 kw zog, dann noch ein e Niro aus Schweden und ein 64er Kona aus Holland.
Fazit: Im Sommer habe ich eine realistische Streckenreichweite zwischen Ladestopps von 130 - 140 km bei Restreichweite um die 20 %, was zum Nachladen auf 80 bis 85 % führt. Alles bei 130 km/h Tempomat. Im Winter, bei Regen sind es 110 bis 120 km bei Ladungen auf um die 90 %. Bei niedriger Geschwindigkeit (z.B. 110 km/h) etwa 10 % weniger Verbrauch und daher weniger Ladung nötig. Aber vom Fahren in dem Wahnsinn, den wir Autobahnverkehr nennen, für mich wesentlich anstrengender.
Aufgrund der schnellen Ladeleistung ist daher der Ioniq vFL wohl immer noch das günstigste langstreckentaugliche Eauto auf dem Markt.

Hallo Torsten,
sehr nützlicher Bericht, prima!
Mich interessiert noch, wie Du die Heizung eingestellt hattest. Ich hatte bisher noch nie so hohe Verbräuche, wie Du sie nennst. Ok, ein Teil mag an den Reifen liegen ein größerer Teil lag vermutlich am Regen. Aber die Heizung ist sicher auch ein entscheidender Faktor für den Verbrauch.

Ich bin mit 22 Grad und Sitzheizung auf Stufe 1 gefahren. Die Klimaanlage war auf AC, nicht auf Auto, Heat war aus. Wie gesagt, etwa 1 bis 1,5 kWh Verbrauch sind den Felgen und Reifen zuzuschreiben.

Moin,

gestern mal wieder eine Tour nach Leipzig und zurück fahren "dürfen".
Bei Temperaturen von 0 Grad keine wirkliche Freude....
Bin mit vollem Akku los. Erste kurze Pause am Rasthof Brumby. Kurze Pullerpause mit 10 Minuten laden. Dann weiter bis zum Kaufland in Leipzig.
Geladen und ein bissl eingekauft. Nach 25 Minuten war der Akku auf 90%.
Dann in Leipzig mehrmals hin und her (40km etwa). Auf dem NachHauseWeg nochmals bei Kaufland für 10 Minuten "Puffer" geladen.
Dann wieder beim Rasthof Brumby Lade-Päuschen gemacht und etwas zu Abend gegessen.
Ist zwar nur die "Goldene Möwe", aber bessa wie nix.
Bei 85% abgestöpselt (keine Lust, weiter zu warten) und nach Hause gefahren.
Zu Hause angekommen, hatte der Akku noch 51%.
Der Verbrauch lag laut BC bei glatten 18kWh/100km.
Ich bin mit Tempomat 115 gefahren, teilweise 120. Bei diesen Außentemperaturen kann man überden Verbrauch nicht meckern.....
Wenn ich den halben Akku (14kWh) rechne, den ich zu Hause wieder für 26,5 Cent/kWh laden muss, dann hat die ganze Tour (320km) 3,71 Euro gekostet. So macht das Spaß.

Grüße
Torsten

Danke Torsten,
das ist ein sehr schöner und motivierender Bericht!

Grüße Joachim