Von morgen, jaaaaaaaaa morgen
BMW i3/Hyundai Ioniq: Test — 12.11.2016
Wer summt hier zum Sieg?
Alles anzeigenNächste Aufgabe für den Hyundai Ioniq: Als Elektroversion trifft er auf den erstarkten BMW i3. Zwei Stromer im Vergleichstest.
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Die Beschleunigung des i3 ist immer wieder beeindruckend
Für den Antrieb des Koreaners ist ein E-Motor mit 88 kW (120 PS) und einem maximalen Drehmoment von 295 Nm zuständig. Die Kraft geht über ein einstufiges Reduktionsgetriebe an die Vorderräder. Wie beim Hybrid verwendet Hyundai Lithium-Ionen-Polymer-Batterien, die Kapazität beträgt 28 kWh, das soll eine Reichweite von 280 Kilometern ermöglichen. Sogar 300 Kilometer verspricht BMW für den i3 mit der jetzt größeren Batteriekapazität von 33 kWh des Lithium-Ionen-Akkus. Der E-Motor leistet hier 125 kW (170 PS), das maximale Drehmoment liegt bei 250 Nm, angetrieben werden die Hinterräder über ein Einganggetriebe. Wie bisher ist der i3 äußerst spritzig unterwegs, im Test beschleunigte er in 7,4 Sekunden von null auf 100 km/h.
Den deutlich praktischeren Begleiter findet man im Hyundai
Der E-Motor spricht eben unglaublich spontan an, der BMW wiegt schlanke 1289 Kilo und flitzt freundlich summend durch die Gegend. Dazu kommen die bekannte, betont stramme Fahrwerksabstimmung und eine zielgenaue Lenkung – fertig ist das E-Auto-Fahrvergnügen. Klare Sache, denkt man. Doch das Erstaunliche ist, dass der Hyundai mithalten kann. Gut, er ist nicht ganz so flott unterwegs wie der BMW, braucht für den Sprint von null auf 100 km/h 9,6 Sekunden. Aber er liegt mit seinem tieferen Schwerpunkt, den 1456 Kilo und den breiteren Reifen (205/55 R 16) satter auf der Straße als der leicht nervöse BMW mit seinen schmalen Rädern (vorn 155/70 R 19), fährt sich handlich und agil. Und auch hier tritt der E-Motor wie aus dem Nichts an, zieht aus dem Stand wieselflink los. Das macht richtig Spaß – für unseren Geschmack mehr als beim Hybrid.
Vorteile bringt dem Ioniq dann noch sein Konzept: Er ist geräumiger als der BMW, hat vor allem im Fond viel mehr Platz, den größeren Kofferraum (350 Liter, i3: 260 Liter) und eine höhere Zuladung: 424 Kilo gegenüber 381 Kilo beim BMW. Mit der großen Batterie steht der i3 ab 36.150 Euro in der Liste, wie beim Hyundai minus 4000 Euro Elektroprämie. Der Ioniq kostet als Premium allerdings auch 38.000 Euro. Beim Preis fährt der Hyundai also durchaus auf Augenhöhe. Und nicht nur da.
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Fazit
Der Hyundai Ioniq liefert hier eine beeindruckende Vorstellung ab, überzeugt auch als batteriebetriebenes Elektroauto. Keine Frage, Hyundai hat ihn bestens hinbekommen, auch die Reichweite von realistischen 245 Kilometern spricht dafür. Genauso deutlich zeigen sich die Stärken des nach wie vor beeindruckend fortschrittlichen BMW i3, der mit dem größeren Akku jetzt auf 280 Kilometer kommt. Der i3 ist hier das emotionalere Auto, der Hyundai das klar praktischere.