Infos zur Batterie des electric

  • Aber es kann überhaupt Energie zurückgewonnen werden!
    Die Ausgangsthese sagt ja, dass ein Mehr an Fahrzeuggewicht bei E-Antrieb bei weitem nicht so viel Mehrverbrauch bedeutet wie bei Verbrennern.


    Auf der Landstraße hat ein höheres Gewicht übrigens den Effekt, dass das Fahrzeug weiter rollt, wenn es einmal beschleunigt ist. Ist auch ne Form von Energierückgewinnung.

    ioniq style hev platinum silver seit 17.08.2017 :thumbsup:

  • Ehrlich gesagt glaube ich das nicht so ganz. Das mag in der Stadt vielleicht noch hinkommen. Aber auf der Landstraße und auf der Autobahn bremse ich doch weit weniger.


    Damit ist die Energie die aufgebracht werden muss um Vortrieb zu erzeugen wesentlich höher als die Energie die zurück gewonnen werden kann.

    Das mag schon stimmen. Je länger ein beschleunigtes E-Auto ohne Bremsung unterwegs ist, desto größer sind die Einflüsse der "Energieverbrauchsfaktoren" Luftwiderstand, Rollwiderstand, etc.


    Trotzdem bleibt aber der große Unterschied zum normalen Verbrenner, der eben beim bremsen die Energie in Reibungsenergie umwandelt, die verpufft.


    Was Horst Lüning erklären will: Ein E-Auto funktioniert nunmal anders als ein Verbrenner und dementsprechend sind andere Faktoren wesentlich interessanter als beim Verbrenner... damit hat er auf jeden Fall nicht unrecht.

    IONIQ elecric - Premium - Phantom black - Fahrzeug im Juli2017 bestellt, "...wäre, wäre, Fahrradkette..."(Lothar Matthäus)

  • Die Aussage war ja das sich ein Mehrgewicht nicht sonderlich auf den Verbrauch auswirken würde. Und das halte ich für falsch.


    Klar gibt es einen Unterschied zum Verbrenner, aber es hebt sich eben nicht auf.

    Ioniq Electric Premium Aurora Silver[Surfer] mit GSD. Bestellt 28.10.2017 (aus Vorlauf), auf dem Weg nach Bremerhaven. Eingetroffen beim Händler: 22.12.2017, Abholung 12.01.2018

  • Ja, das war wohl etwas schlampig formuliert, sorry...


    Korrekter:


    Mehrgewicht des Fahrzeugs wirkt sich beim BEV verhältnismäßig deutlich weniger auf den Verbrauch aus, als das gleiche Mehrgewicht bei einem Verbrennungsmotor... besser so?

    IONIQ elecric - Premium - Phantom black - Fahrzeug im Juli2017 bestellt, "...wäre, wäre, Fahrradkette..."(Lothar Matthäus)

  • Sorry, aber ich muss mal wieder klugscheißern : 8)


    physikalisch gesehen kann man die Energie, die man beim Fahren verbraucht, grob betrachtet in zwei Kategorien teilen:


    1. Die Beschleunigungsenerige: Die dient der Änderung der Geschwindigkeit, positiv oder negativ. Diese ist linear zur Masse. Diese lässt sich durch Rekuperation idealerweise komplett, praktisch aber nur teilweise, zurückgewinnen.
    2. Die Reibungsenergie: Diese wird durch die Reibung der Räder aber hauptsächlich durch den Windwiderstand verbraucht. Diese lässt sich überhaupt nicht zurückgewinnen, ist aber auch überhaupt nicht von der Masse abhängig.


    Wenn man das also rein ideal betrachtet, lässt sich die Beschleunigungsenergie zu 100% zurückgewinnen, damit wäre die Masse aus dem Spiel.
    Da aber in der Praxis die Beschleunigungsenerige zum Teil verloren geht, spielt hier die Masse eine gewisse Rolle.
    Ich habe mal gelesen, dass die Verluste beim Rekuperieren alles in Allem ca. 25% betragen.


    Auf der Autobahn geht der allergrößte Teil durch Windwiderstand verloren, die Beschleunigungsenergie spielt hier nur eine untergeordete Bedeutung, wenn man vernünftig fährt. MIt Rekuperation geht die Bedeutung der Masse daher gegen Null.
    Im Stadtverkehr spielt die Masse eine gewisse Rolle, aber ich würde diese als vernachlässigbar betrachten, wenn wir nicht gerade über deutlich mehr als 100kG Differenz reden.

    PHEV Premium marinablau - steht seit dem 16.2.18 in meiner Garage :)

  • Sorry fürs Nachfragen:


    zu 2.: Luftwiderstand nicht masseabhängig? Heißt das, ein leichtes Auto rollt bei Gegenwind genauso weit wie ein schweres? Meine Intuition guckt da grade irgendwie skeptisch ...


    zum Mittelteil: Warum hat die Masse einmal nix mit der Energierückgewinnung zu tun und dann aber doch? Und beziehen sich die Rekuperationsverluste dann nur auf die Beschleunigungsenergie oder auf selbige + Reibungsenergie??


    [Ich denke, die Rekuperationsverluste bezeichnen einerseits die Energie, die für Rollwiderstand und Luftwiderstand aufzubringen ist und nachher futsch ist, sowie die Umwandlugsverluste (Abwärme) der beteiligten Komponenten, oder?]


    zum letzten: Wenn Deine Einschätzung stimmt, was ist denn jetzt verbrauchsärmer? +100kg oder -100kg?

    ioniq style hev platinum silver seit 17.08.2017 :thumbsup:

  • Also:
    Luftwiderstand ist definitiv nicht masseabhängig. Das heißt aber nicht, dass, wie Du schreibst, ein leichtes Auto bei Gegenwind genauso weit rollt, wie ein schweres.
    Physikalisch verhält sich das so:
    Die Energie, die Du in das Auto steckst beim Beschleunigen, steckt sozusagen in der Masse. Große, Masse, viel Energie.
    Das entspricht ja auch der Erfahrung.


    Wenn das Auto gegen den Luftwiderstand fährt, dann wird dem Auto durch die Reibung Energie entzogen. Damit wird das Auto gebremst.
    Auch das entspricht der Erfahrung.


    Die Energiemenge, die dem Auto durch den Luftwiderstand entzogen wird, ist aber nicht abhängig von der Masse, sondern von der Form des Autos (cw-Wert).
    Anschaulich könnte man sagen, der Wind reagiert auf die Form des Autos, aber nicht auf den Inhalt (die Masse).


    Das schwere Auto hat aber bei gleicher Geschwindigkeit mehr Energie "gespeichert" als das leichte Auto. (siehe oben, Beschleunigung)
    Damit wirkt sich die Energiemenge, die der Luftwiderstand dem Auto entzieht, auf das leichte Auto stärker aus, es wird schneller abgebremst als das schwere.
    Das spielt aber keine Rolle, wenn Du mit konstanter Geschwindigkeit fährst, die verlorene Energie wird permanent über den Motor wieder zugeführt. (Im Weltall, ohne Luft, fliegt ein Körper unendlich weit mit der Start-Geschwindigkeit, unabhängig von der Masse)


    Jetzt zum mittleren Teil:
    Die Masse hat immer etwas mit der Rekuperation zu tun.
    Hier geht es jetzt aber darum, wieviel Energie ich verliere in Abhängigkeit von der Masse.


    Das schwere Auto benötigt mehr Energie zum Beschleunigen und verliert demnach bei Bremsen auch mehr Energie.
    Bei idealer Rekuperation wird diese Energie aber komplett wieder zurückgewonnen, so dass es am Ende keine Rolle mehr spielt, wieviel Masse ich beschleunigt habe.


    Die Rekuperation ist aber leider nicht ideal, so dass ein Teil der Energie dann doch verloren geht.
    In meinem Beispiel waren das 25%.
    Diese 25% sind natürlich masseabhängig, so wie auch die 75%, die zurückgewonnen werden, daher verliert ein schweres Auto letztendlich dann doch mehr Energie, als ein leichtes.


    Aber: das wirkt sich eben nicht so stark aus, wie bei einem Auto ohne Rekuperation.
    In diesem Beispiel würde das im Endeffekt bedeuten:
    Wenn Du in Deinen Hybrid 100kG zusätzliches Gewicht packst, dann wirkt sich das so aus, als würdest Du in ein konventionelles Auto 25 kG zuladen.


    Das ist der Grund, warum ich sagte, dass die Masse keine wesentliche Rolle spielt, wenn Du über eine Rekuperation verfügst.

    PHEV Premium marinablau - steht seit dem 16.2.18 in meiner Garage :)

  • Siehste, der Fachmann hat das doch jetzt prima erklärt, was ich nur kurz und knapp beschrieben habe... Horst Lüning hat dafür auch ne knappe halbe Stunde benötigt ;)

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