Beiträge von NGw

    Moin zusammen,


    ich bin neu hier im Forum und auch in der ("Semi"-)E-Mobilität.

    Ich habe diesen Thread aufmerksam gelesen und ich möchte gar nicht viel in das Für-und-Wider der E-Mobilität eingehen, zu fest sind da die Lager.

    Ich selber würde mich als 'Petrol Head' bezeichnen, aber mit etwas über 50 siegt die Vernunft. Bisher haben wir hauptsächlich Diesel gefahren, da wir locker 15.000 - 20.000 km im Jahr abgerissen haben. Nun wohnen wir im schönen und platten Friesland und fahren meist Kurzstrecken. Und wer Friesland kennt, kennt auch die vielen runden Verkehrsschilder mit meist 'kleinen' Zahlen drauf.

    Die letzten drei Jahre haben wir einen Hyundai i40 Kombi, Premiumausstattung und 1,7 l Dieselmotor gefahren und waren zufrieden damit. Dann und wann ein paar kleine oder größere Zipperlein, aber alles durch die Garantie gedeckt. Nun ging eben diese zuende, das Auto hat ca. 80.000 km gefahren und somit war der Punkt erreicht, wo die Enscheidung zwischen "Fahren bis ultimo" oder "zu einem guten Preis verkaufen" anstand. Aufgrund der politischen Entwicklung in unserem Land stand natürlich auch das Thema E-Mobilität zur Diskussion.

    Demnach fühlte ich mich eher durch äußere Zwänge, als meine Überzeugung in diese Richtung gedrückt. Nicht falsch verstehen, mir liegt die Umwelt am Herzen und ich tue auch möglichst viel sinnvolles dafür. Allerdings zweifel ich stark an der E-Mobilität als solches (Rohstoff-Gewinnung, Strom-Gewinnung bzw. Zukauf, Infrastruktur und 'was passiert mit dem Schrott/den alten Akkus?'). Für mich maximal eine Übergangstechnologie, was auch einige Äußerungen in diesem Thread zeigen 'dann miete Dir einen Verbrenner'... Aber das nur am Rande.

    Wir haben uns für den PHEV entschieden und unser Händler hatte ein (FL) Vorführmodell mit Premium-Paket rumstehen. Für die alltägliche Fahrerei zum Einkaufen, an den Strand etc. fahren wir elektrisch. Die nächtliche Ladung reicht normalerweise den Tag über. Dass die Heizung, die mal kurz anspringen mag, weil die Klimaanlage auf 20 oder 21° eingestellt ist und es draußen 15-17° hat, und dadurch der Motor angeht, stört ein wenig, aber es ist nunmal so. Zu dieser Jahreszeit verbraucht er 0,1 oder 0,2 Liter (im BC).

    Letzte Woche mussten wir zu einem Termin nach Hannover, ca. 230km eine Strecke. Habe das Auto die Entscheidung treffen lassen, in welchem Modus es fährt und so war der Akku recht schnell leer, d.h. ca. 10%, was aber den Hybridmodus funktionieren ließ. Verbrauch laut Auto: 3,4L/100km. Auch gut und ich war zufrieden.

    In Hannover wollte ich laden, da der Termin ca. 2h dauern sollte. Säule suchen, natürlich vorher Karte (war bei den Autopapieren dabei) aktiviert, angeschlossen, Karte drangehalten...ging nicht. Kreditkarte, ApplePay (stand beides auf der Säule),... nix. Wie ich hinterher gelernt habe, hätte ich die andere Seite der Säule nutzen müssen, da rechts das Hyundai-Kabel nicht mag. Stand nirgends, blöd, aber gut.

    Also wieder vebrennerhaft nach Hause, Verbrauch 3,6L. Gut, aber schade, dass man die neue Technologie nicht richtig nutzen konnte.


    Das enthüllt auch den vermeindlichen Schwachpunkt beim PHEV: die lange Ladezeit, denn Schnellladen ist nicht. Für das, was wir normalerweise tun, nämlich über Nacht im Carport laden, aber völlig in Ordnung.


    Mittlerweile bin ich dabei zu überlegen, den ganzen Schritt zu tun, denn E-Fahrerei macht Spaß und es ist zumindest günstiger, vielleicht auch umweltfreundlicher, jedenfalls politisch korrekt.

    Da gibt es noch immer einige Unsicherheiten, wie z.B. die Erreichbarkeit unserer Tierklinik (ca. 140km), wenn das Fahrzeug noch nicht geladen ist - es passiert ja immer was, wenn man es am wenigstens gebrauchen kann (Murphy lässt grüßen).


    Ansonsten bin ich mit unserem Ioniq PHEV zufrieden, auch wenn Hyundai im Punkto Verarbeitung MÄCHTIG nachgelassen hat (klappern, klötern, schnarren, Haptik etc.).


    Viel Spaß mit der Entscheidung!


    Gruß, Norbert