Hallo,
die ganze Bremserei ist noch nicht richtig ausdiskutiert. Der FL BEV kann nun tatsächlich durch Halten des linken Schaltwippe bis zum Stand bremsen. Da die Rekuperation mit abnehmender Geschwindigkeit stark nachlässt, nehme ich an, dass im unteren Geschwindigkeitsbereich, wie damals bei unserem dieselelektrischen STILL-Stapler mit elektromagnetischem Rückdrehmoment gebremst wird. Die Steuerung des BEV schaltet den Elektromotor noch während der IONIQ vorwärts fährt so um, dass er rückwärtslaufen würde, wenn er nicht noch von der restlichen kinetischen Energie vorwärts geschoben würde. Kopfschmerzen bereitet mir noch dabei die Betrachtung der Energieerhaltungssache. Es wird elektrische Energie dazu verwendet, um die kinetische Energie des Fahrzeugs zu verringern. Es müsste darauf hinauslaufen, dass sich die wassergekühlten Stator Wicklungen kurzzeitig stark erhitzen. Das wäre eigentlich ein Rückschlag, wie früher, bei der guten alten Scheibenbremse nur die Umgebung zu erwärmen. Aber der BEV wird’s schon richten. Mit seiner Wärmepumpe verwendet er die (Brems-) Wärmeenergie vielleicht im Winter zum Heizen. Oder die Energiemengen, die dann hier und da mal, eigentlich nicht so groß und nicht so oft, vergeudet werden, sind verschmerzbar. Aber der Vorteil, mit der Schaltwippe anhalten zu können, überwiegt.
So macht bei mir die selbst "erzeugte" Energiemenge rund 30 % der geladenen Energie aus. Z.B. auf der Autobahn verpufft die Motorbremse des Verbrenners beim Plug- In ungenutzt, während im Elektro gerade bei höheren Geschwindigkeiten sehr hohe Rekuperationsgewinne erzielt werden.
Dass auf der Autobahn im Elektro gerade bei höheren Geschwindigkeiten sehr hohe Rekuperationsgewinne erzielt werden, ist automobiler Schwachsinn. Auf der Autobahn wird bei hohen Geschwindigkeiten und vorausschauender Fahrweise hauptsächlich mit dem Luftwiderstand gebremst. Leichtes Verringern des Drucks auf das Strompedal bewirkt eine Verringerung der Geschwindigkeit, wobei links im ECO-meter immer noch weiße Balken angezeigt werden. Wenn das Strompedal völlig freigegeben wird, stellt sich bei Reku Lv.0 leichte Rekuperation mit (VFL ein dicker Balken) ein zwei drei blauen Balken ein. In der Kolonne würde dies aber schon vom Nachfolgenden mit Augenrollen quittiert. Nur ein völlig Irrer würde auf der Autobahn „füßig“, um sehr hohe Rekuperationsgewinne zu erzielen, mit Reku Lv.3 rumstechen. Es sei denn, er ist verschärfter ePedal-Fan. Der beherrscht das aber dann auch. Ein Freigeben des Strompedals durch einen Ungeübten würde eine Geschwindigkeitsverringerung auslösen, welche fast einer Vollbremsung gleichkommen würde. Wenn bei den Nachfolgenden kumulativ mindestens drei dabei sind, welche bei „Sicherheit nach vorn“ den Haken entfernt haben (pü, will ich nicht, brauch ich nicht, hab keine Zeit), gibt es hinter ihm einen mörderischen Auffahrunfall. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es auf den deutschen Autobahnen fast keine so starken Gefälle mehr gibt, dass bei konstanten 150 km/h im ECO-Meter keine weißen Balken mehr zu sehen sind. Man also, um die hohe Geschwindigkeit bergab zu halten, Strom geben muss. Die Luftwiderstandskraft bei weitem die Hangabtriebskraft übertrifft. Wieder nichts mit Rekuperation.
Grüße Steffen