Ich habe vor kurzem die erste längere Ausfahrt mit meinem IONIQ nach der Einfahrphase gemacht. Der Weg führte von Niedersachsen über Hessen (auch durch die Kasseler Berge A7) nach Mittelfranken (Nordbayern), dort etwas durch das mittelfränkische Land und wieder auf ähnlichem Weg zurück. Sehr viel Autobahn, viel Bundesstraße und etwas (Groß-)Stadtverkehr. Gesamtstrecke etwa rund 900 km in drei Tagen.
Ich habe bei den Fahrten natürlich auch ein Augenmerk auf den Verbrauch gehabt, aber ich bin nicht extra spritsparend gefahren, sondern genau so wie ich auch mit meinem Vorgängerauto gefahren bin. Einziger Unterschied: das Automatikgetriebe.
Die Geräuschkulisse war insgesamt zufriedenstellend. Bei gleichmäßiger Geschwindigkeit war der Wagen geräuschmäßig stets unaufdringlich und komfortabel, auch bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Mein Skoda Octavia war in meiner Erinnerung gefühlt lauter. Nur bei schnellen Bergauffahrten auf der A7 in den Kasseler Bergen wurde der Motor bei hohen Drehzahlen etwas deutlicher wahrzunehmen (okay, man konnte ihn nicht wirklich überhören ). Das mag vorallem am Motor selbst liegen, sehe ich aber nicht als so tragisch an. Nach jedem Berg geht's irgendwann wieder bergab und dann wird der IONIQ herrlich leise.
Das DSG-Getriebe hat zuverlässig gearbeitet, auch das hier im Forum beschriebene nervöse hin- und herschalten habe ich nicht bemerkt. Auf den "steilen" Bergauffahrten der A7 in den Kasseler Bergen, hat das DSG-Getriebe im Tempomatmodus durch runterschalten versucht die gewählte Geschwindigkeit zu halten, und hat das auch ganz gut gemacht. Beim Schaltvorgang am Berg hat man eine ganz kurze Zugkraftunterbrechung bemerkt, aber das ist zumindest für mich in Ordnung, bei einem Schaltgetriebe gäbe es das genauso oder noch mehr. Im Sportmodus hängt der IONIQ direkter am Gas, was besonders auf einer Landstraße mal viel Spaß machen konnte. Auf der Autobahn bin ich aber eigentlich nur im ECO-Modus (D) gefahren, auf der Rückfahrt habe ich dann gelegentlich am Berg mal über die Schaltwippen wieder einen Gang hochgeschaltet, und siehe da, er kam trotzdem gut den Berg hoch ohne Geschwindigkeit zu verlieren. Vielleicht schaltet er aber auch deswegen herunter, um die Batterie nicht zu schnell zu entleeren. Keine Ahnung.
Die Federung war straff aber nicht zu unkomfortabel. Bodenunebenheiten, wovon es leider genug gibt, wurden zwar nicht so gut geschluckt, aber das Auto fing auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht an nervös zu werden. Die Lenkung empfand ich auch bei hohen Geschwindigkeiten als sehr direkt, ohne die nötige Rückmeldung von der Straße vermissen zu lassen. Kurven konnten so auch mal sportlich durchfahren werden.
Und nun zum (für mich) interessantesten Punkt, dem Verbrauch:
Das Ergebnis hat mich doch schon sehr überrascht. Ich bin mit jeweils einer Tankfüllung hin und zurück gefahren, habe in Nürnberg getankt und vorher und hinterher mit der jeweils selben noch meine üblichen Wegstrecken gefahren. Der Fahrstil war wie erwähnt nicht an den IONIQ angepasst, sondern mein ganz normaler üblicher Fahrstil: fast durchgehende Tempomatnutzung (auf der Autobahn überwiegend ohne Abstandsfunktion), auf der Autobahn i.d.R. ~ 120 km/h mit wenigen Überholmanövern mit höherer Geschwindigkeit bis ca. 160 km/h und auf allen übrigen Straßen die erlaubte Geschwindigkeit bzw. der Staulage angepasst.
Verbrauch Hintour mit vorherigen Arbeitswegen: 4,04L/100 km
Verbrauch Rücktour mit folgenden Arbeitswegen: 4,10L/100 km
Für mich ist der IONIQ kein Rennwagen, aber definitiv auch für Langstrecken sehr gut geeignet. Zumindest das Modelljahr 2018, bei dem ja etwas an der Geräuschdämmung und dem DSG-Getriebe verbessert worden sein soll. Ich freue mich schon auf den nächsten längeren Ausflug.