Beiträge von TW611

    Erstmal vielen Dank für die vielen positiven Resonanzen. Damit hatte ich nicht gerechnet. w00t.png


    Das Einzige was mich etwas gewundert hat, war der sensationelle Durchschnittsverbrauch bei normaler, zum vorherigen Fahrzeug unveränderter Fahrweise (91l bei 2200km = 4,1l/100km). Wow, und das in der Einfahrphase und mit einem Premium. thumbup.png

    Da habe ich mich auch sehr gewundert. Ich war bei meinen Berechnungen vor dem Kauf von 5,0l/100 km ausgegangen, hoffend das der Verbrauch doch etwas näher an der Herstellerangabe dran ist. Das ich nun derzeit gesamt schon bei 4,2l/100 km liege und einzeln betrachtet zuletzt sogar nur bei 3,7l/100 km hat mich echt überrascht. Allerdings muss man auch dazu sagen, das die 3,7l unter ziemlich optimalen Bedingungen erreicht wurden. Gleichmäßige Strecke (viel Landstraße wenig Stadt und selten noch weniger Autobahn) mit gleichmäßigen Geschwindigkeiten (nicht dauernd auf 100 km/h beschleunigen um dann wieder abbremsen zu müssen) bei warmer Witterung. Die letzten kalten Nächte um oder unter 10°C haben den Durchschnittsverbrauch seit dem letzten Tanken vor rund 250 km schon minimal auf 3,8l/100 km steigen lassen (Luxusprobleme muss man haben whistling.pngsaint.png ). Im Herbst und Winter wird der Verbrauch definitiv ansteigen, aber das ist bei einem konventionellen Verbrennungsmotor ja auch nicht anders. Wie Du schon geschrieben hast: für einen Premium in der Einfahrphase ohne Umstellung der Fahrgewohnheiten ist das schon der Hammer. thumbsup.png



    Lokführer oder besser Triebfahrzeugführer.

    Hab doch nur geschrieben das ich Eisenbahner bin, wie kommst Du da auf Lokführer? tongue.png
    Und nee, nicht besser Triebfahrzeugführer, belassen wir's mal beim Lokführer. wink.png
    Aber es stimmt. Bin Lokführer und Ausbilder.

    Super, herzlichen Glückwunsch. :thumbup: Also geht es wirklich besser und diese Sprüche von meinem Händler sind in der Tat nur "dummes Geschwafel" :thumbdown: (sorry für diese offene Ausdrucksweise!). Ich werde das dann nun zum Anlass nehmen und ebenfalls auf eine entsprechende Neulackierung bestehen. Erstmal warte ich jedoch die Reaktion vom Hersteller ab, das soll ja immer "eine kurze Zeit" dauern.


    Dann genieße mal den schönen Anblick Deines "blue dreams". ;)

    Radio-Navigationssystem mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung

    Zu dem Radio-Navigationssystem möchte ich aus guten Gründen separat eingehen. Die Werbung verspricht ja gerne viel und manchmal mehr wie wirklich da ist. Das DAB+-Radiosystem in Kombination mit dem Soundsystem überzeugt mich. Den Klang finde ich sehr gut und der Empfang von digitalem Radio ist natürlich spürbar besser wie der analoge Empfang. Das im Radio keine Sendersymbole angezeigt werden, finde ich zwar schade, aber nicht schlimm. Die Verkehrsnachrichten-Funktion funktioniert bei mir ebenfalls zuverlässig, sogar bei ausgeschaltetem Radio aktiviert es sich automatisch für die Verkehrsdurchsagen. Außerdem kann man eigene Medien von einem eingesteckten USB-Stick abspielen. Die Menüführung ist, finde ich, logisch aufgebaut und auch während der Fahrt gut zu bedienen.
    Die Bluetooth-Freisprecheinrichtung verbindet sich schnell und zuverlässig mit einem mitgeführten und zuvor gekoppelten Mobiltelefon. Die Sprachqualität ist bei beiden Gesprächspartnern sehr hoch, meistens werde ich irgendwann gefragt ob ich denn fahren würde. Die Fahr- und Umgebungsgeräusche werden sehr gut gefiltert, selbst bei schnellen Autobahnfahrten. Das Telefonbuch und die Anruferlisten werden automatisch vom Handy übertragen (ggf. muss dies dem Handy erlaubt werden) und kann dann über das Radiodisplay bedient werden. "Kurzwahltasten" gibt es in dem Sinne nicht, aber man kann Favoriten abspeichern die man dann über eine separaten Seite aufrufen kann.
    Nun zu dem eingebauten serienmäßigen Navigationssystem mit TomTom-Traffic. Vorab: ich bin etwas beeinflusst durch das RNS510 von VW. Darauf beziehen sich auch die meisten meiner folgenden Kritikpunkte. Für die Traffic-Daten habe ich mir einen UMTS-Modem-USB-Stick gekauft, der hier im Forum empfohlen wurde thumbup.png. Die Kartendarstellung habe ich in 3D mit automatischem Zoom. Für meine Gewohnheiten könnte sie in manchen Zoomstufen etwas detaillierter sein. Die Lautstärke der Ansagen lässt sich leider, wie bei einem externen Navi, nur über den Touchscreen einstellen, nicht aber über die Lautstärkeregler am Radio oder am Lenkrad. Das finde ich persönlich etwas schade aber auch nicht soooo schlimm.
    Vom VW-Navi kannte ich es, das mir drei verschiedene Routen zur Auswahl angeboten wurden, i.d.R. eine schnelle, eine kurze und eine umweltfreundliche. So ähnlich kann man das auch bei meinem externen TomTom Go Professionell bekommen, das IONIQ-Navi kann das aber leider nicht. Hier kann man nur wählen zwischen "Schnell" und "Kurz". Wenn man aber ortkundig ist, dann erkennt man das die standartmäßigen Routenvorschläge oftmals weder die schnellsten noch die kürzesten sind. Das ist nicht optimal. Man kann dann nur über "Straßen vermeiden" das Navi zu einer entsprechenden Routenführung zwingen. Für unbekannte Strecken und Gebiete, für die so ein Navi aber eigentlich gedacht ist, ist diese einzige Möglichkeit jedoch Mist. Denn man kennt sich dann ja nicht aus und kann gar nicht beurteilen welche Straße man vermeiden müsste um eine optimalere Route zu bekommen.
    Die Routenführung selbst hat ebenfalls ihre Tücken. Auf meinem Arbeitsweg lasse ich grundsätzlich das Navi mitlaufen, um Verkehrsstörungen angezeigt zu bekommen (dazu gleich noch mehr). Auf der Karte wird die Route richtig angezeigt, die Pfeildarstellung und die Ansage geben aber die falschen Anweisungen. In diesem speziellen Fall muss ich gewöhnlich rechts abbiegen oder bei einem längeren Stau geradeaus weiterfahren. Die Pfeildarstellung und die Ansagen weißen aber zum "links halten" an. Wenn man die Strecke kennt ist das höchstens nervig, auf unbekannten Strecken ist das aber ganz großer Mist. Ich hoffe das wird mit dem nächsten Kartenupdate korrigiert. Das ist leider auch nicht der einzige Fall dieser Art.
    Ein weiterer Punkt der nicht nur mir missfällt, sind die Echtzeitverkehrsdaten bzw. auch die TMC-Daten. Diese sind zwar grundsätzlich hilfreich, aber stehen nur bei aktiver Routenführung zur Verfügung und können nur für die geführte Strecke angezeigt werden. Das macht eine Übersicht über die umgebende Verkehrslage, auch bei Routenänderungen wegen angeblicher Verkehrsstörungen, unmöglich. Man kann zwar in der Kartenansicht Verkehrsstörungen in der Umgebung grafisch erkennen, aber man kann keine näheren Informationen dazu abrufen. Das kann das VW-RNS510 wesentlich besser. Dort konnte ich (ohne Echtzeitdaten) eine umfangreiche Auflistung der TMC-Nachrichten aufrufen und mir einen weitreichenden Überblick über die Verkehrslage verschaffen, auch ohne das ich eine Routenführung starten musste. Das ist bei dem IONIQ-Navi sehr schlecht gelöst, zumal die Verkehrsdaten zumindest von TomTom-Traffic ja bei aktiver Internetverbindung immer abgerufen werden. Nur hat der Fahrer leider nichts davon.
    Abschließendes Resumee für das Navi. es macht seine Sache mit einigen Schwächen und einigen Nachteilen. Vielleicht kann man die Hoffnung haben, das über Softwareupdates noch an einigen Stellschrauben gedreht wird.



    Das soll nun erstmal genug Erfahrungsbericht sein. Wer bis hier hin gelesen hat, Respekt!thumbup.png Eine Vielzahl der von mir beschriebenen Punkte sind ja an anderen Stellen im Forum bereits thematisiert, einige hab ich verlinkt. Einige hab ich jetzt bestimmt auch vergessen, die kommen dann irgendwann mal dran. Ich musste es auf Grund der Zeichenbegrenzung in mehrere Antworten aufteilen. Ich kann zusammenfassen, das ich trotz mancher Schwächen und Nachteile immer noch sehr zufrieden mit meinem IONIQ bin und den Kauf nicht bereut habe. smile.png

    Assistenzsysteme
    Der Hyundai IONIQ Hybrid Premium bringt ein umfangreiches Paket an Assistenzsystemen mit. Neben den heute üblichen wie ABS (Anti-Blockier-System) und ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm), wartet der IONIQ beispielsweise mit Spurhalte-, Spurwechsel-/Totwinkelassistent, autonomem Notbremsassistent, adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstandsregelung, Regen- und Lichtsensor, Querverkehrswarner hinten und einer Rückfahrkamera auf.
    In den vergangenen Wochen konnte ich, glaube ich zumindest, jedes Assistenzsystem mindestens einmal testen, beabsichtigt oder unbeabsichtigt.
    Der Spurhalteassistent hält den Wagen auf Wunsch bei einer Geschwindigkeit über 60 km/h automatisch in der Spur, pendelt dabei jedoch manchmal etwas zwischen den Linien bevor er die Fahrspurmitte wieder zuverlässig findet und ihr folgt. Ich habe mich gewöhnlich nur für den passiven Spurassistenten entschieden, der einen bei Überfahren einer Fahrbahnmarkierung optisch und akustisch warnt, jedoch nicht aktiv eingreift und gegenlenkt. Die jeweilige Stufe von passiver Warnung bis zum aktiven Eingreifen kann man im Bordcomputer einstellen und auch während der Fahrt wechseln. Im aktiven Modus registriert das System, über einen minimalen Lenkwiderstand durch den Fahrer, ob der Fahrer die Hände am Lenkrad hat. Das funktioniert an sich ganz zuverlässig. Nimmt man die Hände vom Lenkrad und das System merkt keinen Widerstand mehr beim automatischen Lenken, so erscheint zuerst eine Warnmeldung und dann wird, sollte der Fahrer darauf nicht reagieren, der aktive Modus kurzzeitig deaktiviert. Freihändig fahren ist so nur kurz möglich, was man ohnehin nicht tun sollte (es ist ein Assistenzsystem, kein autonomes Fahren!). Ich habe die Zeit gemessen und zwischen 15 und 30 Sekunden konnte der IONIQ "freihändig" fahren, bevor eine Warnung angezeigt wurde. Wodurch bei mir die zeitlichen Unterschiede bis zur Warnung kommen weiß ich nicht.
    Der Spurwechsel-/Totwinkelassistent tastet per Radar den Bereich schräg hinter dem Auto zu beiden Seiten ab. Nährt sich ein anderes Fahrzeug schnell von hinten oder befindet es sich im "toten Winkel", leuchtet im jeweiligen Außenspiegel ein orangenes Warnsymbol auf. Setzt man dann den Blinker in die jeweilige Richtung, fängt das Warnsymbol an zu blinken und es ertönt ein abschaltbarer Warnton auf der entsprechenden Seite (blinken links = Warnton links...). Das System funktioniert zuverlässig, hat das Potential manchmal etwas zu nerven, dient aber absolut der Sicherheit und bleibt bei mir deshalb grundsätzlich im vollen Umfang eingeschaltet.
    Über die Radarsensoren wird auch der hintere Querverkehrswarner realisiert, der sehr zuverlässig vor querenden Fahrzeugen, Radfahrern und sogar Joggern beim rückwärtsfahren warnt. Ein sehr angenehmes und nützliches Assistenzsystem wenn man rückwärts ausparken will und die Sicht eingeschränkt ist. Es hat mich schon des öfteren gewarnt, wo ich noch gar nichts sehen konnte und mich nur langsam herangetastet habe.
    Der autonome Notbremsassistent mit Kollisionswarner tastet den Bereich vor dem Fahrzeug ebenfalls radargestützt und mittels Frontkamerasystem ab. Erkennt (oder vermutet) er eine Gefährdung durch andere Fahrzeuge, Fußgänger oder Hindernisse, greift er je nach Gefährdung ein oder warnt zuerst den Fahrer. Die Schwelle, wann er warnt und eingreift lässt sich im Bordcomputer von früher bis später einstellen. Das Warnsystem ist dreistufig aufgebaut. Je nach Grad der Gefährdung, warnt er in der 1. Stufe akustisch und optisch, in der 2. Stufe greift er zusätzlich in das Motormanagement ein und schaltet die Leistung ab und in der 3. Stufe greift er zusätzlich aktiv in das Bremssystem ein (Notfallbremsung). Ich habe bereits alle Stufen erlebt und bin von dem System begeistert. Jedoch kommt es auch mal zu Fehlinterpretationen und das System warnt ohne ersichtlichen Grund oder "wirft auch mal den Anker" weil er z.B. abbiegendes Fahrzeug auf der Nachbarspur im Kurvenbereich erfasst hat. Solange der Hintermann den Sicherheitsabstand schön einhält, passiert da auch nichts. Ich habe es bisher noch nicht erlebt, das die Verzögerung so groß geworden ist, das ein Auffahrunfall hätte provoziert werden können. Das System arbeitet auch während des Eingriffs weiter und erkennt meistens das es ein "Fehlalarm" war. Notfalls kann man den Notbremsassistenten aber auch per Gasstoß überstimmen. Trotz seltener Fehlfunktionen bleibt bei mir das System ausnahmslos eingeschaltet, da es tausend Mal falsch reagieren kann, aber bei einem Mal mein Leben und das anderer retten kann.
    Zur adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage gibt es eigentlich wenig zu schreiben. Sie funktioniert wie jeder gewöhnliche Tempomat, hat aber noch die abschaltbare Zusatzfunktion der vierstufigen Abstandsregelung. Ich fahre grundsätzlich im größten Abstand, da dies auch in etwa dem Abstand entspricht, den ich manuell halten würde. Außerdem ist es der einzige Abstand, der den gesetzlichen Mindestabstand vollständig einhält. Auf Autobahnen deaktiviere ich die Abstandsregelung, da er mir da zu aggressiv eingreift wenn man sich mal einem langsameren Fahrzeug nährt und selber noch überholt wird, obwohl der Abstand zum Zeitpunkt des beginnenden Bremseingriffs noch sehr groß ist. Da wird jeder geplante Überholvorgang gestört, was noch dazu unnötig Sprit kostet. innerorts und auf Landstraßen funktioniert die Abstandsregelung aber zuverlässig und macht das Fahren sehr viel angenehmer (außer ein Depp bremst wieder wie ein Bekloppter vor einem Blitzer runter cursing.png).
    Der Regen- und Lichtsensor arbeitet ebenfalls zuverlässig. Die Einschaltschwelle der Scheinwerfer ist relativ niedrig, so das auch schon mal eine größere Brücke reichen kann, damit das Abblendlich aktiviert wird. Die Scheibenwischerautomatik lässt sich in ihrer Empfindlichkeit ebenfalls mehrstufig über den rechten Lenkradhebel einstellen und verrichtet so ebenfalls zuverlässig ihren Dienst. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, ich bin zufrieden.
    Die Rückfahrkamera sorgt für ein sichereres Rückwärtsfahren, da die direkte Sicht nach hinten durch das hohe Heck und die zweigeteilte Heckscheibe ziemlich eingeschränkt ist. Die Kameraqualität mag nicht die beste sein, besonders bei Dunkelheit ist ein deutliches Bildrauschen zu sehen, jedoch tut sie (für mich) das was sie soll. Auf dem 8-Zoll-Navi-Display wird abhängig vom Lenkradeinschlag über Linien der Fahrweg angezeigt. Ich muss mich noch etwas an die Rückfahrkamera gewöhnen, habe sie aber schon schätzen gelernt. Ein netter Ausstattungspunkt.
    Was man auch noch erwähnen kann, sind die Einparkwarner vorne (nur beim Premium) und hinten. Bei Einlegen des Rückwärtsgangs schalten sich diese zusätzlich zur Rückfahrkamera automatisch ein. Wenn man vorwärts einparkt, kann man die Einparkwarner über einen Taster in der Mittelkonsole manuell aktivieren. Das Ansprechverhalten der Parkpiepser finde ich allerdings etwas träge und grob. Von meinem Skoda war ich da ein genaueres und feineres Ansprechen gewöhnt. Die Entfernung zu einem Hindernis wird, neben der aktustischen Warnung, im Bordcomputer farbig angezeigt.

    Innenraum
    Kurzum: Ich bin zufrieden. Die Materialien sehen gut aus, fühlen sich überwiegend gut an und selbst auf noch so schlechten Straßen klappert und rappelt nichts. Die Fahrgeräusche sind angenehm zurückhaltend und insgesamt ist der Innenraum überraschend leise.
    Die Sitze bieten ausreichend Seitenhalt, die Sitzflächen könnten jedoch ruhig etwas länger ausfallen. Die Beinfreiheit auf den hinteren Sitzplätzen ist sehr großzügig. Die vorne belüfteten und beheizten Ledersitze machen einen sehr guten Eindruck. Dank der optionalen Belüftung ist eine Fahrt auch nach starker Sonneneinstrahlung während des Parkens nicht unerträglich sondern angenehm. Besonders in diesem Punkt war ich zuvor sehr skeptisch, auch weil mein Skoda Octavia (auch aus diesem Grund) eine helle Leder-Alcantara-Ausstattung hatte. Für den Fahrer komfortsteigernd finde ich die elektrische Sitzverstellung mit Memoryfunktion für zwei programmierbare Sitzeinstellungen. Auf Wunsch (einstell- und deaktivierbar) kann der Fahrersitz beim Ausschalten des Fahrzeuges automatisch etwas nach hinten fahren um den Ausstieg zu erleichtern. Besonders für Familien ein wichtiger Punkt dürften die Gurtwarner auf allen fünf Sitzplätzen sein.
    Bei den Ablagemöglichkeiten sieht es dagegen etwas düster aus. Handschuhfach und vordere Mittelarmlehne bieten viel Platz, dann hört es aber schon fast auf. In den Türen gibt es Fächer für Getränkeflaschen, handelsübliche PET-Flaschen passen jedoch nur gequetscht hinein. Die Türfächer sind auch sonst eher klein bemessen. In der Mittelkonsole ist vorne Platz für ein Mobiltelefon, das an diesem Platz induktiv geladen werden kann (wenn vom Telefon unterstützt). Hinter dem DSG-Wahlhebel befinden sich zwei unterschiedlich große Getränkehalter und beifahrerseitig ein sogenanntes "Tabletfach". Über dem Innenspiegel bietet ein Fach Platz für eine Brille. Damit sind die Staumöglichkeiten dann auch schon weitgehend erschöpft. Unter der Rücksitzbank findet die Antriebsbatterie ihren Platz. Im Kofferraum gibt es weder Gepäckhaken (z.B. für Einkaufstüten) noch Seitenfächer. Unter dem billig wirkenden Kofferraumboden findet das Reifenpannenset seinen Platz. Davor ist noch etwas Freiraum den man zum Verstauen von kleineren Gegenständen nutzen kann. Serienmäßig lag bei meinem IONIQ ein Gepäcknetz bei, das an vier Verzurrpunkten befestigt werden kann und Gepäck sicher halten soll. Die Verzurrpunkte machen jedoch leider keinen sonderlich hochwertigen Eindruck, so das sie vielleicht zu große Belastungen nicht aushalten könnten. Das habe ich aber bisher noch nicht getestet. Der Kofferraumboden ist eher rutschig, so das auch schweres Gepäck, wenn es zu glatt ist, in Kurven zum verrutschen neigt.
    Die Innenraumbeleuchtung ist bei meinem IONIQ in Halogenbauweise ausgeführt. Die Ausleuchtung ist dennoch gut, trotzdem ist ein Wechsel auf LED-Leuchtmittel schon fest eingeplant. Für den Kofferraum gilt dies jedoch nicht, die Ausleuchtung ist eher ein Witz. Auch der Wechsel auf ein LED-Leuchtmittel brachte da keinen spürbaren Erfolg. Hier im Forum gibt es jedoch einige interessante Ideen für Verbesserungen, die ich mir bei Zeiten mal genauer ansehen will.
    Die serienmäßige Klimaautomatik verrichtet ihre Aufgabe sehr gut. Wenn der Fahrer alleine fährt, kann er die Klimatisierung für die anderen Sitzplätze über den Schalter "Driver only" abschalten und somit Energie sparen. Die Klimaanlage regelt dann nur noch für den Fahrerplatz, was meiner Meinung nach sehr gut funktioniert und eine nette Idee ist. Ob dadurch wirklich Energieeinsparungen und somit eine Reichweitenverlängerung erzielt werden kann, kann ich nicht beurteilen. Etwas negativ seien noch die Einstellmöglichkeiten der Luftaustrittsdüsen erwähnt. Ich finde es relativ schwer, eine passende Einstellung zu finden, die sowohl für eine angenehme Klimatisierung sorgt, ohne dabei jedoch unangenehm zu ziehen. Das hätte man etwas praktischer und weniger designorientiert konstruieren können.
    Erwähnenswert finde ich auch noch das digitale Kombiinstrument, das mit einem hochauflösenden Display variabel die Anzeigen wechseln kann. Im ECO-Modus (Fahrstufe D) zeigt es eine angenehm groß deminsionierte virtuelle Geschwindigkeitsanzeige in der Mitte an, die im Sport-Modus (Fahrstufe S) zu einem großen virtuellen Drehzahlmesser wechselt in dessen Mitte die Geschwindigkeit dann digital angezeigt wird. Rechts davon befindet sich ein hochauflösender Bordcomputer über den zahlreiche Informationen während der Fahrt angezeigt und Einstellungen vorgenommen werden können. Außerdem werden Informationen zum Akkuladestand (rechts) und zur aktuellen Fahrweise (links: Rekuperieren, Eco-Fahrweise und Power-Fahrweise) sowie natürlich über den Tankinhalt (unten) angezeigt.


    Kombiinstrument ECO.jpg
    Kombiinstrument ECO-Modus (zur Gesamtansicht vergrößern)


    Kombiinstrument SPORT.jpg
    Kombiinstrument SPORT-Modus (zur Gesamtansicht vergrößern)

    Ein erster Erfahrungsbericht

    Nach einem Monat, rund 2.200 Kilometern und 91 Litern Sprit, möchte ich hier einen ersten zusammenfassenden Erfahrungsbericht zu meinem IONIQ Hybrid Premium geben.


    Die Fahrleistung ist von Beginn an recht hoch, um rund 500 Kilometer steigt der Tachostand jede Woche. Dem entsprechend war die Einfahrphase relativ schnell beendet. Ich habe sie jedoch von den herstellerseitig empfohlenen 1.000 Kilometern auf rund 1.300 Kilometer verlängert. Der Grund dafür ist recht simpel: der Verbrennungsmotor lief nicht so oft. :thumbup:


    Antrieb (Elektro- und Verbrennungsmotor)
    Der Direkteinspritzer mit seinen 1,6 Litern Hubraum und seinen 105 Pferdestärken ist ein gelungener Verbrennungsmotor. Seine sehr gute Laufkultur nimmt erst in höheren Drehzahlbereichen etwas ab, dann nimmt man ihn deutlicher wahr. Unterstützung erfährt er durch den 47 PS starken Elektromotor, der zwischen Verbrennungsmotor und Direktschaltgetriebe (DSG) sitzt. So taugt der IONIQ zum gemächlichen dahingleiten ebenso, wie zum sportlichen Ritt über Landstraßen und Autobahnen. Seine 265 Nm System-Drehmoment, von denen dank Elektromotor bereits 170 Nm vom ersten Moment an anstehen, lassen den Motor sehr agil wirken und den Wagen zügig beschleunigen. Im Sportmodus des DSG-Getriebes hängt er bei einem Ampelspurt so manchen Angeber in seiner Oberklasse-"Karre" locker ab. In niedrigen Geschwindigkeitsbereichen bewegt sich der IONIQ nahezu lautlos voran, nur "gestört" von einem dezenten "Säuseln" der Stromrichter unter der Motorhaube und dem Abrollgeräusch der Räder. Springt der Motor dann mal an, so hört man ihn zwar, jedoch macht er einen unaufdringlichen Eindruck. Der Wechsel zwischen E-Antrieb und Verbrennungsmotor läuft nahezu unbemerkt ab. Bei allem Fahrspaß den einem der IONIQ bieten kann, zeigen sich seine Stärken aber vor allem im Verbrauch. Der nur 45 Liter fassende Kraftstofftank kann bei unübertrieben sparsamer Fahrweise dank der Hybridtechnik für rund 1.000 Kilometer und mehr reichen. Bei sportlich-dynamischer Fahrweise ist dies natürlich nur noch ein theoretischer Wert. In den ersten 1.300 Kilometern während der Einfahrphase und teilweise sehr dynamischem Fahrstil bis in höhere Geschwindigkeitsbereiche hinein, lag der Verbrauch bei beeindruckenden 4,48 Litern/100 km. Nach Abschluss der Einfahrphase liegt der Verbrauch nun bei unglaublichen 3,7 Litern pro 100 km (80% Landstraße, 10% Autobahn, 10% Stadt). Mein Fahrstil hat sich dabei gegenüber meinem Vorgängerfahrzeug (Skoda Octavia Combi) nicht verändert.


    Doppelkupplungsgetriebe (Direktschaltgetriebe DSG)

    Das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe wechselt die Gänge bisher zuverlässig. Manchmal kommt mir die Schaltlogik jedoch etwas merkwürdig vor. Zeitweise fährt er weiter in einem niedrigeren Gang als eigentlich möglich und schaltet erst später hoch, so wie es hier auch schon manchmal geschildert wurde. Ich greife dann aber trotzdem nicht ein, da die Steuerungselektronik vielleicht einen Grund dafür hat. Vom ersten in den zweiten Gang schaltet das Getriebe nicht ganz so sauber und ruckfrei wie man es vielleicht von anderen Marken kennt oder (daher) erwarten würde. Gegenüber einem VW-DSG ist der Unterschied spürbar aber das stört mich nicht. Spätestens der zweite Schaltvorgang läuft nahezu unauffällig und unterbrechungsfrei, danach merkt man überhaupt nichts mehr. Insgesamt ein gutes Getriebe. Das Hin- und Herschalten bei Bergauffahrt, wie es von manchen hier im Forum beschrieben wird, konnte ich bisher nicht feststellen.


    Fahrwerk
    Das Fahrwerk in Verbindung mit den serienmäßigen 17-Zoll-Rädern bietet sich für sportliche wie auch komfortable Fahrten an. Es ist straff abgestimmt, hat wenig Seitenneigung auch in schnellen Kurven und schluckt Fahrbahnunebenheiten relativ gut weg. Das Fahrwerk neigt, im Gegensatz zu meinem früheren Skoda Octavia, auch nicht so stark zum "Hoppeln" nach einer Bodenwelle. Den Komfort eines Oberklassefahrzeuges sollte man jedoch nicht erwarten. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit den Fahreigenschaften.
    Die Lenkung ist sehr direkt, die Rückmeldung könnte vielleicht eine Spur präziser sein. In Kurven neigt der IONIQ zum untersteuern, bleibt jedoch beherrschbar.
    Bremsen kann der IONIQ sowohl elektrisch als auch hydraulisch. Beim elektrischen Bremsen wird die gewonnene Energie in die Antriebsbatterie zurückgespeist (Rekuperation). Kurz vorm Stillstand erschöpft sich dann physikalisch bedingt die elektronische Bremskraft und wird durch die hydraulischen Scheibenbremsen abgelöst. Das funktioniert automatisch und in der Regel fast nicht spürbar. Der überlagernde Wechsel wird im Fachjargon als "Blending" bezeichnet. Manchmal spüre ich jedoch eine etwas unruhige Verzögerung und der Wagen neigt zum ruckeln, wenn ich es auf eine möglichst lange Rekuperation anlege. Ein butterweiches ruckfreies Anhalten schaffe ich jedoch auch so nur selten.


    Karosserie
    Die Türen und Klappen machen einen stabilen Eindruck und schließen mit einem hochwertig wirkenden Geräusch. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und sauber. Für die Metallic-Lackierung (Marina Blue Metallic) gilt das leider nicht. Wie hier im Forum bereits beschrieben, ist ein Kunststoffteil zwischen Motorhaube und Kühlergrill sichtbar nicht gut lackiert. Dieses Phänomen scheint jedoch mehr ein Serienfehler zu sein, als ein Einzelfall. Ansonsten kann sich der Lack jedoch sehen lassen. Ich konnte (bisher) weder unlackierte Stellen, noch irgendwelche Lackunreinheiten (abgesehen von dem zuvor beschriebenen) finden. Der markante Heckspoiler sieht von außen gut aus, schränkt jedoch beim Blick durch den Innenspiegel die Sicht nach hinten spürbar ein. Man gewöhnt sich jedoch dran und ich konnte dem sogar was positives abgewinnen: wenn ein folgendes Auto nah genug auffährt, werden seine Scheinwerfer durch den Heckspoiler so verdeckt, das sie nicht mehr blenden können. Nachteil dabei: das gleiche geht auch für den Lichtsensor des automatisch abblendenden Innenspiegels. Wenn der Lichtsensor in diesen "Schatten" fällt, dann sieht man selber die Scheinwerfer und wird geblendet weil der Sensor sie nicht "sieht". Das ist etwas unpraktisch gelöst und daher hätte ich persönlich einen manuell abblendbaren Innenspiegel bevorzugt.
    Die Bi-Xenon-Scheinwerfer sind in der "abgespeckten" Version "D8S" verbaut. Daher konnte sich Hyundai die automatische Höhenregulierung und die Scheinwerferreinigungsanlage, die ab einer gewissen Lichtstärke gesetzlich vorgeschrieben ist, sparen. Den Unterschied zu "großen" Xenon-Scheinwerfern sieht man, jedoch finde ich die Ausleuchtung trotzdem gut. Lediglich die Leuchtgeometrie ist etwas gewöhnungsbedürftig, was daran liegen dürfte, das man sowohl im Rechts- wie auch im Linksverkehr ohne abkleben oder Einstellen der Scheinwerfer fahren darf (steht so im Handbuch). Vermissen tue ich gegenüber meinem Octavia das automatische Kurvenlicht und das Abbiegelicht etwas.

    @Porzcore
    Die Beschwerde wird grade vorbereitet, ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich sie per E-Mail und/oder per Post an Hyundai Deutschland richten soll.


    So ein Glück wie Du mit Deinen Händlern hast/hattest, hatte ich leider noch nie. Der VW-Konzern hat sich schon immer sehr unkooperativ gegenüber seinen Kunden gezeigt und dieser Hyundai-Händler hat das sogar nochmal übertroffen. :thumbdown:
    Ich gebe jedoch die Hoffnung nicht auf, doch noch einen "guten" Händler zu finden, der nicht so ein Kindertheater veranstaltet, nur weil der Wagen wo anders gekauft wurde. Und wenn ich dafür auch mal etwas fahren muss, das Fahren macht mit dem IONIQ ja sehr viel Spaß. :D Ich sehe das genauso wie Du, auch Wartungen und Inspektionen bringen Geld. Und wenn man sich dabei immer gut behandelt fühlte, dann kauft man beim nächsten Mal sicher auch eher dort einen Neuwagen und ist vielleicht sogar bereit etwas mehr zu zahlen. Aber so... :thumbdown:

    Würde mich auch interessieren.. Meiner fährt auch eher am Rand als in der Mitte, auf der Autobahn auch immer mal in der Spur von links nach rechts.

    Wo man das einstellen kann, interessiert mich auch. Aber mein LKAS ist sichtlich bemüht und meist auch erfolgreich, mittig der Fahrspur zu bleiben. Nur relativ selten kommt er einer Fahrbahnmarkierung mal etwas näher und braucht dann ein wenig bis er den Wagen wieder ruhig in der Mitte hält. Ich muss allerdings dazu schreiben, das ich eigentlich zu 99% nur die passive Spurwarnung aktiv habe und den aktiven Spurhalteassistent nur mal zum testen und vorführen eingeschaltet habe. Ich habe gerne selber die Oberhand über ein fahrbares Gefährt und finde das automatische Lenken faszinierend aber auch etwas befremdlich und beängstigend (im Hinblick auf die fortschreitende Entwicklung, den Mensch bei immer mehr Tätigkeiten zu ersetzen).