Beiträge von Wilhelm2

    Oder wofür verbrätst du 9.5 kWh?

    Wir haben einen Dieselelektrischen Antrieb an Bord. Ein 96 Volt System mit 40 kW in der Spitzenlast.
    Dies wird gespeist aus insgesamt 60000 Wh LiFePo Akkus. Diese werden überwiegen über Solarzellen geladen und erhalten. Normalerweise reicht dies für die typische Nutzung des Antriebes für Hafen- und Ankermanöver aus. Sollen aber tatsächlich auch mal Strecken unter Motor zurück gelegt werden so tritt hier der Generator auf die Bühne. Denn in Marschfahrt von ca. 6-7 kn haben die E-Motoren eine Stromaufnahme von ca. 8 kW Dauerleistung.

    @Mic, ich habe das gerade mal durchgerechnet:


    An Bord zahle ich für den Liter unverzollten Diesel momentan 0,52 €
    Bei den angesprochenen 2,8 ltr je 9,5 kWh beträgt der Preis für die kWh 0,153 €. Vielleicht ein Modell für die Eigenheimbesitzer die über ein Blockheizkraftwerk nachdenken. Warmes Wasser und Heizung zuzüglich Energie für den PEV. :thumbsup:

    Wir segeln und haben einen modernen Dieselgenerator mit 9,5 kW Stunden an Bord.
    Unter Volllast genehmigt sich dieser ONAN-Generator 2,8 ltr die Stunde während er die 9,5 kW erzeugt.
    Das würde ja bedeuten, dass der Wirkungsgrad bei unter 40 % liegt. Ein Haufen Arbeit für die Denker in den Entwicklungsabteilungen.

    Bis jemand 1 Liter Diesel tankt fahre ich schon 50km mit meinem BEV

    Mein Ioniq HEV hat aber keinen Dieselmotor ;)



    Nochmal zum Ausgangspunkt meines Beitrages: Es ging darum, weshalb ich mich für einen HEV entschieden habe und nicht für einen PHEV.
    Ohne Lademöglichkeit in der Tiefgarage macht es für mich keinen Sinn. Ich könnte natürlich das Auto nachts an einer Elektrosäule parken und wackel dann morgens 20 Minuten dahin. Da bin ich dann ja mit dem ÖPNV schneller im Büro.

    Ich habe die Elektromobilität in keinster Weise schlecht geredet. Ganz im Gegenteil, aber das wurde hier wohl überlesen.


    Fakt ist, dass ein großer Anteil der in S-H erzeugten Energie nicht verbraucht werden kann. Dies wirkt sich dadurch aus, dass der Strom entweder nach Skandinavien verkauft wird (dafür gibt es entsprechende Trassen) oder die Windräder werden abgebremst.
    Es ist schon ein skurriles Bild, wenn bei ordentlichem Wind an der Nordseeküste nur jedes dritte Windrad läuft. Der Rest wird gestoppt, damit er keinen zusätzlichen Strom ins Netz einspeist. Die Eigentümer der betroffenen Windräder erhalten dafür jedoch einen Produktionsersatz in der gleichen Höhe als würde der Strom produziert werden.


    Hier liegt der Unsinn der deutschen Energiepolitik.


    Ich wünsche mir, dass mir gesetzlich erlaubt würde, mir einen Ladeanschluss legen zu lassen um ein BEV zu betreiben. Dies ist jedoch von gesetzlicher Seiter her unmöglich. Wenn mein Garagenvermieter nicht will, dann muss ich es schlucken und einen HEV betreiben.

    Dann kann man es von den anderen Arbeitgebern in der BRD natürlich nicht verlangen.

    Natürlich kann man das nicht verlangen. Hier kann aber die Politik Anreize verschaffen.
    Einerseits wünscht sich die Regierung eine höhere Quote an Elektromobilität, andererseits aber hält sie den wirklich Interessierten Knüppel zwischen die Beine. Etwas mehr Stringenz im Handeln würde ein Zeichen von Intelligenz geben.


    Aber ist es nicht tatsächlich so, dass die Schadstoffbilanz der Elektromobilität schlechter aussieht wie die eines "normalen" Verbrenners?
    Der Strom muss demnächst ausschließlich per Kohle erzeugt werden, weil sich die ökologischen Verbände in der Bundesrepublik sich vehement dagegen wehren, dass Ökostrom flächendeckend verteilt werden kann. Ökostrom bekommt man derzeit wirklich nur im Norden. Dort, wo die großen Windparks stehen. Dieser wird jedoch eher ins Ausland verkauft, weil die Durchleitungen nicht hergestellt werden. Atomkraftwerke werden bei uns abgeschaltet dafür wird um uns herum ein AKW nach dem anderen gebaut.


    Für mich ergibt das alles wenig Sinn. Vor allem mag ich gar nicht daran denken was passiert, wenn wirklich - wie gewünscht - Millionen von Elektroautos am Abend ans Netz gehen. Denn unsere Stromproduktion ist dafür definitiv nicht ausgelegt.

    Wir haben uns nicht aufgrund der Wirtschaftlichkeit gegen den Plug-In entschieden sondern allein aus der Tatsache, dass es bei uns in der Tiefgarage keinen Stromanschluss gibt. Gleiches gilt auch für die Garage beim Arbeitgeber.
    Solange der Gesetzgeber nichts in Richtung Infrastruktur anstößt - zum Beispiel verpflichtende Regeln für den Betrieb von mindestens 15% Elektroladestationen bei Tiefgaragen - wird auch die Elektromobilität nicht in die Hufe kommen.
    Es ist ja nicht so, dass in Deutschland der überwiegende Teil der Bevölkerung in Eigentum lebt.